Sturmgefahr: Was wir jetzt schon wissen

In einigen Medien wird bereits vor einer möglicherweise gefährlichen Sturmlage ausgerechnet am kommenden Montag gewarnt, dem Rosenmontag – der Tag, an dem die meisten Karnevalsumzüge unterwegs sind. Noch sind es aber 5 Tage bis zum Montag, was wissen wir jetzt schon wirklich? Ehrlich gesagt nicht sehr viel. Dass sich ein kräftiges Tief über dem Nordmeer etablieren kann, scheint relativ klar zu sein, an dessen Südseite vom Atlantik nach Mitteleuropa ziehende Randtiefs sind aber noch überhaupt nicht vorhersehbar.




Wetterlage am Montagvormittag aus dem ICON-Modell, Quelle: Unwetteralarm

Das ICON-Modell zeigt – wie die meisten Modelle – das Zentraltief im Bereich Nordmeer – nördliche Nordsee. An seiner Südseite ziehen kleine Randtiefs als so genannte Schnellläufer mit hoher Geschwindigkeit vom Atlantik nach Mitteleuropa. Die Zugbahn solcher Randtiefs ist nur sehr kurzfristig vorhersagbar. Die derzeitige Modelllage lässt lediglich den Schluss zu, dass das Potenzial für solche kleinräumigen Sturmtiefs vorhanden ist.

Windböen am Montagvormittag aus dem ICON-Modell, Quelle: Unwetteralarm

Als Beispiel werden hier die Windböen am Montagvormittag aus dem ICON-Modell gezeigt. Demnach würden an der Südseite eines kleinen, nach Dänemark ziehenden Randtiefs vor allem im Norden und in der Mitte Deutschlands teils schwere Sturmböen auftreten. Das Randtief könnte aber genauso gut deutlich schwächer ausfallen oder ganz anders ziehen und dann zum Beispiel nur dem Norden oder nur dem Süden Deutschlands Sturm bringen. Auch beim zeitlichen Ablauf ist derzeit noch alles möglich. Veranstalter von Rosenmontagsumzügen sollten die Wetterlage genau verfolgen. Erst 2016 wurde der Umzug in Düsseldorf nach einer Sturmwarnung abgesagt und 1990 fielen die meisten Rosenmontagsumzüge wegen eines Orkans aus.

Berüchtigt sind die so genannten Schnellläufer, die als Randtief vom Atlantik sehr rasch nach Europa ziehen und meist recht eng begrenzt enorme Schäden anrichten können. Ein Schnellläufer war unter anderem das Orkantief „Lothar“, das im Dezember 1999 über Frankreich hinweg nach Süddeutschland zog und am Zweiten Weihnachtsfeiertag ganze Wälder flachlegte. Damals gab es Dutzende Tote.

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