Ungewöhnliches Sturmtief POLY

Das für die Jahreszeit ungewöhnliche, kleinräumige Sturmtief POLY beschert dem Nordwesten und Norden Deutschlands eine gefährliche Sturmlage. Betroffen sind auch Teile Belgiens, der Niederlande und Dänemarks. Im Nordwesten und Norden Deutschlands drohen teils schwere Sturmböen, vor allem an der Nordseeküste auch orkanartige Böen um 110 km/h. Örtlich sind sogar Orkanböen um 120 km/h und mehr möglich. Die belaubten Bäume bieten dem Wind eine große Angriffsfläche und vielerorts muss mit umgestürzten Bäumen und abbrechenden Ästen gerechnet werden.



Wetterlage aus dem ICON-Modell bis zum Donnerstagabend (06.07.2023), Quelle: Tropical Tidbits

Am Diensdtagabend entsteht im Bereich Nordfrankreich – Ärmelkanal ein kleines Randtief, das rasch nach Nordosten zieht und sich dabei erheblich verstärkt. Als kleinräumiges, aber intensives Sturmtief überquert POLY die Niederlande, Schleswig-Holstein und Dänemark, es erreicht zum Donnerstag Südschweden. An seiner Süd- und Südwestseite entwickelt sich ein eng begrenztes, aber ausgeprägtes Sturmfeld.

Vor dem Westausgang des Ärmelkanal ballen sich aktuell schon die Wolken zusammen, hier entsteht bald das kleine Sturmtief.

An der niederländischen Küste geht es bereits in der Nacht und in den Frühstunden los, an der deutschen Nordseeküste etwas später. Vor allem direkt an der Küste und besonders auf den Westfriesischen und Ostfriesischne Inseln sind Böen bis Orkanstärke möglich. Einzelne Modelle rechnen sogar Böen bis über 140 km/h. In Ostfriesland muss auch im Binnenland mit orkanartigen Böen oder mehr gerechnet werden. Sturmböen treten im Westen und in der gesamten Nordhälfte Deutschlands auf. Auch diese können schon Äste abbrechen oder einzelne Bäume umstürzen lassen. Am Mittwochabend sind auch an der Ostsee teils orkanartige Böen möglich.

Zwei Punkte machen den Sturm besonders gefährlich: Erstens sind die Bäume durchweg belaubt und bieten dem Wind eine große Angriffsfläche. Zweitens rechnen viele jetzt mitten im Sommer nicht mit einem solchen Sturm. Zehntausende Urlauber bfinden sich derzeit an der Nordsee und auf den Inseln, zumal in Nordrhein-Westfalen die Sommerferien laufen. Man kann nur hoffen, dass auch alle Urlauber die Sturmwarnungen mitbekommen.

Titelbild: Jan Mallander

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