Variantenreicher Januar

Äußerst gegensätzlich zeigte sich der erste Monat des Jahres 2025 beim Wetter. Schnee und Frost wechselten sich mit fast frühlingshaften Temperaturen ab. Vor allem im Osten und Süden war es wärmer und in Süddeutschland auch deutlich sonniger als im Mittel. Wieder einmal fiel in vielen Regionen deutlich mehr Niederschlag als im Durchschnitt. Schneearm zeigen sich die meiste Zeit die Mittelgebirgen und die Alpen.



Temperaturen im Januar 2025, Abweichungen zum Mittel 1991-2020, Quelle: Bernd Hussing, https://www.bernd-hussing.de/klima.htm

Im Vergleich zum Mittel der Jahre 1991 bis 2020 lag der Januar 2025 nach Messwerten des Deutschen Wetterdienstes im Süden und Osten 1,0 bis 2,3 Grad über den Mittelwerten, im Westen und Nordwesten lagen die Temperaturen im Bereich der Mittelwerte oder nur wenig darüber. Dabei gab es große Temperaturschwankungen mit kalten, aber auch mit frühlingshaft warmen Tagen. Ungewöhnlich warm war es am 06. Januar im Südwesten Deutschlands, in Ohlsbach im Landkreis Offenburg wurde ein Höchstwert von 17,7 Grad gemessen. Noch ein Grad wärmer war es DM selben Ort am 25. Januar. Während einer Föhnlage am Alpenrand wurde zwei Tage danach in Bad Kohlgrub (Rosshof) mit 18,9 Grad der höchste Wert des Monats registriert. Dagegen sank die Temperatur am 04. Januar in Meßstetten auf der Schwäbischen Alb (Baden-Württemberg) über Schnee auf einen Tiefstwert von -17,6 Grad.

Januartemperaturen im deutschlandweiten Mittel seit 1881, Quelle: Bernd Hussing, https://www.bernd-hussing.de/klima.htm

Das Deutschlandmittel lag im Januar 2025 bei 2,0 Grad und damit im oberen Mittelfeld der bis 1881 zurückreichenden Temperaturreihe. Das Mittel der Jahre 1991 bis 2020 liegt bei 0,9 Grad und für die kältere Periode 1961 bis 1990 bei -0,5 Grad.

Niederschläge im Januar 2025, Abweichungen zum Mittel 1991-2020, Quelle: Bernd Hussing, http://www.bernd-hussing.de/klima.htm

Der Januar 2025 war in den meisten Landesteilen ein ausgesprochen nasser Monat. Atlantische Tiefdruckgebiete erfassten mit ihren Ausläufern vor allem die Südwesthälfte des Landes. Besonders viel Niederschlag fiel von NRW und Hessen bis nach Baden-Württemberg, teils auch als Schnee. In Konstanz am Bodensee kamen 115,5 Liter pro Quadratmeter zusammen und damit etwa das Zweieinhalbfache des Mittels der Jahre 1991 bis 2020. In Düsseldorf waren es 104,0 Liter und damit fast 70 Prozent mehr als im Mittel. Am 05. Januar überzog ein ausgedehntes Niederschlagsgebiet das Land, wobei anfangs teils Schnee, teils gefrierenden Regen fiel. Die deutschlandweit höchste 24stündige Niederschlagssumme des Monats meldete am 05. die Wetterstation in Hückeswagen an der Bevertalsperre (Nordrhein-Westfalen) mit 46 Litern pro Quadratmeter. Nach der Monatsmitte beherrschte die meiste Zeit ein Hochdruckgebiet das Wetter in Mitteleuropa und verbreitet blieb es längere Zeit trocken.

Schnee bei Radevormwald im Bergischen Land (NRW), Foto: Thomas Sävert

In tiefen Lagen blieb Schnee im Januar 2025 zwar größtenteils Mangelware, in höheren Lagen gab es dagegen ein größeres Schneeereignis um den 08./09. Januar. Im Oberbergischen Land in NRW fielen bis zu 30 Zentimeter Schnee und verwandelten das Bergische Land in eine Winterlandschaft. Auch andere Mittelgebirge wurden zumindest vorübergehend weiß. Relativ wenig Schnee fiel in den Alpen. So wurde von der Zugspitze am 31. Januar lediglich eine Schneehöhe von 117 Zentimetern gemeldet – so wenig wie seit 23 Jahren nicht mehr.

Tornados oder Tornadoverdachtsfälle wurden im Januar 2025 nicht registriert. Zwar treten die meisten Tornados in Deutschland in Sommerhalbjahr auf, einzelne Fälle kommen aber auch in Winter vor.

Sonnenschein im Januar 2025, Abweichungen zum Mittel 1991-2020, Quelle: Bernd Hussing, http://www.bernd-hussing.de/klima.htm

Im Januar fiel die Sonnenausbeute sehr unterschiedlich aus. In Süddeutschland und im äußersten Norden schien die Sonne zum Teil deutlich länger als im Durchschnitt. In Nürnberg wurden 92,6 Sonnenstunden registriert und damit 58 Prozent mehr als im Mittel. In einem Streifen von NRW bis nach Brandenburg und Vorpommern verdeckten unter Hochdruckeinfluss oft Nebel und Hochnebel dir Sonne. In Essen kamen so nur 36,2 Sonnenstunden zusammen, entsprechend 65 Prozent vom Mittelwert.

Titelbild: Thomas Sävert, aufgenommen bei Radevormwald, NRW

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