Vor 20 Jahren: Schwere Tsunami-Katastrophe

Am 26. Dezember 2004 erschütterte ein Seebeben der Stärke 9,1 den Meeresboden vor der indonesischen Insel Sumatra. Dabei ausgelöste Tsunamis haben ganze Küstenstreifen auf Sumatra (Indonesien), in Sri Lanka, Indien sowie zahlreichen weiteren Staaten Südasiens und Ostafrikas verwüstet und weit mehr als 230.000 Tote gefordert.



Dem extremen Beben vom 26. Dezember 2004 folgten zahlreiche Nachbeben sowie zwei weitere starke Seebeben weiter im Südosten der betroffenen Subduktionszone zwischen der australischen Platte und der Sundaplatte. Am 28. März 2005 ereignete sich ein Seebeben der Stärke 8,7 und am 10. April 2005 ein Beben der Stärke 6,8.

Epizentrum (schwarzer Stern) und Bruchzone, Quelle: USGS

Das gewaltige Hauptbeben am 26. Dezember ereignete sich an der Grenze der indischen Platte und der Burma-Platte. Es wurde ausgelöst durch den über lange Zeit aufgebauten Druck, der beim Abtauchen der indischen Erdplatte unter die Burma-Platte entstand. Im Bereich des Erdbebenherdes bewegt sich die indische Platte relativ zur Burma-Platte mit etwa 6 Zentimeter pro Jahr in Richtung Nordosten.

Die Auswertungen der stärksten Nachbeben zeigt, dass als Folge des Bebens etwa 1.200 bis 1.300 Kilometer der Plattengrenze in Bewegung gerieten. Im Durchschnitt dürften die betroffenen Abschnitte um 15 bis 20 Meter versetzt worden sein. Es kann davon ausgegangen werden, dass der Meeresboden in diesem Bereich um etliche Meter angehoben wurde. Dadurch entstanden die verheerenden Tsunamis.

 

Ein Teil der Energie aus dem Indischen Ozean schwappte auch in den Pazifik, sodass auch hier Tsunamis ausgelöst wurden. Nach einer Meldung des pazifischen Warnzentrums wurden Wellen vermutlich um den australischen Kontinent herumgeführt und trafen erst am folgenden Tag auf die Küsten am Pazifik. Etwa zwei Tage lang konnten die Wellen in verschiedenen Regionen nahezu weltweit registriert werden.

Nach dem Hauptbeben mit der Stärke 9,1 auf der Richter-Skala gab es zahlreiche Nachbeben. Allein in den ersten beiden Tagen wurden 40 Beben mit der Stärke 5 oder mehr registriert. Das stärkste Nachbeben ereignete sich nur drei Stunden nach dem Hauptbeben, es erreichte etwa die Stärke 7,5. Es gab aber keine Meldungen, dass eines der Nachbeben erneut einen Tsunami ausgelöst hat.

© by Tsunami Laboratory, Institute of Computational Mathematics and Mathematical Geophysics, Novosibirsk

Auch in der Vergangenheit gab es schon schwere Erdbeben in der Region, die stark erdbebengefährdet ist. Das stärkste Beben der vergangenen 100 Jahre ereignete sich im Bereich Sumatra im Jahre 2000 mit einer Stärke von 7,9. Noch stärkere Beben gab es im 18. und 19. Jahrhundert mit einer geschätzten Stärke von 8,4 im Jahre 1797, mit Stärke 8,5 im Jahre 1861 und mit 8,7 im Jahre 1833. Die Epizentren dieser drei Beben befanden sich südlich des Bebens im Dezember 2004. Die Karte des Tsunami Laboratory zeigt die historischen Erdbeben in der betroffenen Region.

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