Dezember mild, grau und trocken

Ähnlich wie im Vorjahr geht auch der Dezember 2024 als milder und grauer, aber dieses Mal verbreitet trockener Monat in die Wettergeschichte ein. Winterliche Abschnitte blieben weitgehend aus, lediglich am Alpenrand stellte sich zum Weihnachtsfest Winterwetter mit Schnee bis in tiefe Lagen ein.



Temperaturen im Dezember 2024, Abweichungen zum Mittel 1991-2020, Quelle: Bernd Hussing, https://www.bernd-hussing.de/klima.htm

Im Vergleich zum Mittel der Jahre 1991 bis 2020 lag der Dezember 2024 nach Messwerten des Deutschen Wetterdienstes im Norden und Nordosten 1,5 bis 2,7 Grad über den Mittelwerten, in der Südwesthälfte war der Monat 0 bis 1 Grad wärmer. Zeitweise wehte mit südwestlicher Strömung sehr milde Luft ins Land, vor allem ab Monatsmitte. Den höchsten Wert des Monats meldete am 18. die Wetterstation in Müllheim am Oberrhein mit 16,5 Grad. Über dem Schnee am Alpenrand wurden über Weihnachten die tiefsten Werte des Monats gemessen; am Morgen des zweiten Weihnachtstages (26.12.) meldete Reit im Winkl in den Chiemgauer Alpen strengen Frost bis -14,1 Grad. Nur zwei Tage später wurde auf dem Brocken im Harz mit +13,1 Grad ein neuer Dezemberrekord aufgestellt.

Dezembertemperaturen im deutschlandweiten Mittel seit 1881, Quelle: Bernd Hussing, https://www.bernd-hussing.de/klima.htm

Das Deutschlandmittel lag im Dezember 2024 bei 3,1 Grad und damit im oberen Mittelfeld der bis 1881 zurückreichenden Temperaturreihe. Das Mittel der Jahre 1991 bis 2020 liegt bei 1,9 Grad und für die kühlere Periode 1961 bis 1990 bei 0,8 Grad.

Niederschläge im Dezember 2024, Abweichungen zum Mittel 1991-2020, Quelle: Bernd Hussing, http://www.bernd-hussing.de/klima.htm

Der zurückliegende Monat war in weiten Landesteilen deutlich trockener als im Mittel, gebietsweise fiel in der Südhälfte nur die Hälfte bis zwei Drittel der durchschnittlichen Regenmengen. Die Wetterstation am Stuttgarter Flughafen meldete eine Monatssumme von 29,2 Liter pro Quadratmeter, entsprechend 54 Prozent vom Mittelwert. In den Küstenbereichen von Nord- und Ostsee war es dagegen deutlich nasser. In Greifswald kamen 55,4 Liter pro Quadratmeter zusammen und damit 14 Prozent mehr als im langjährigen Mittel. Die höchste Tagessumme im Dezember wurde am 06. in Wegscheid im Bayerischen Wald mit 44,1 Liter pro Quadratmeter gemessen.

Schnee fiel im Dezember 2024 in den meisten Landesteilen zumindest in tiefen Lagen gar nicht. Stärkere Schneefälle verwandelten ab dem 19. Dezember die höheren Mittelgebirgslagen und die Alpen bis in tiefe Lagen in eine Winterlandschaft. So war zum Beispiel Oberstdorf im Allgäu am Morgen des 19. noch komplett schneefrei, am 24. wurde eine 24 Zentimeter hohe Schneedecke gemeldet.

Tornados oder Tornadoverdachtsfälle wurden im Dezember 2024 nicht registriert. Zwar treten die meisten Tornados in Deutschland in Sommerhalbjahr auf, einzelne Fälle kommen aber auch in Winter vor.

In den meisten Regionen war der Dezember 2024 ausgesprochen grau und besonders im Nordwesten schien die Sonne nur wenige Stunden lang. In St. Peter-Ording wurden nur 9,4 Sonnenstunden registriert, entsprechend 26 Prozent des Mittelwertes. Sonniger war es dagegen in den höchsten Lagen der Mittelgebirge über der Nebel- und Hochnebeldecke sowie regional am Bodensee. Mit 62,6 Sonnenstunden schien die Sonne in Zinnwald im Erzgebirge 63 Prozent länger als im Mittel.

Titelbild: Achim Otto

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