Hurrikan MICHAEL auf Kategorie 5 hochgestuft

Vor gut einem halben Jahr traf der verheerende Hurrikan MICHAEL auf den Nordwesten Floridas. Noch immer laufen die Aufräumungsarbeiten in den verwüsteten Regionen und noch immer leben Tausende Menschen in Notunterkünften oder sogar in Zelten, Tausende sind noch obdachlos. Eine Untersuchung hat nun ergeben, dass MICHAEL zum Zeitpunkt des „landfalls“, als das Auge des Hurrikans auf Land traf, mit Windgeschwindigkeiten bis etwa 260 km/h die höchste Kategorie 5 der Hurrikanskala erreichte. Bislang war er in die zweithöchste Kategorie 4 eingestuft worden. Der Hurrikan MICHAEL traf am 10. Oktober 2018 unter anderem auf Mexico Beach im Nordwesten Floridas. Mindestens 57 Menschen kamen allein in den USA direkt und indirekt durch den Sturm ums Leben und die Schäden beliefen sich auf mehr als 25 Milliarden US-Dollar.




Wissenschaftler am National Hurricane Center in Miami/Florida haben nun ihre ausführliche Analyse zum Hurrikan MICHAEL vorgestellt. Darin wird festgestellt, dass die höchsten Windgeschwindigkeiten in Zentrumsnähe bis etwa 260 km/h reichten, als der Hurrikan im Bereich Mexico Beach und der Tyndall Air Force Base auf Land traf. Damit wurde zu dem Zeitpunkt die höchste Kategorie auf der fünfteiligen Hurrikanskala erreicht. MICHAEL ist der erste Hurrikan in den USA seit ANDREW 1992, der mit der höchsten Kategorie auf Land trifft. Bisher sind nur drei Hurrikane bekannt, die in dieser Stärke auf die Küste der USA trafen: Der Labor Day Hurricane 1935 auf den Florida Keys, CAMILLE 1969 in Louisiana und ANDREW 1992 an der Ostküste Floridas.

Die Heraufstufung erfolgte nach erneuter ausführlicher Sichtung der Winddaten von einem Aufklärungsflug, der Bodenwinde, des Luftdruckes und der Abschätzungen der Stärke aus Satellitenbildern sowie den Radardaten. Dazu gehören auch einige Daten, die damals nicht zeitnah verfügbar waren. Den Unterschied zwischen den zuvor angenommenen 250 km/h und den nunmehr analysierten 260 km/h ist allerdings gering und macht sich bei den Auswirkungen kaum bemerkbar.

Der Hurrikan MICHAEL war Anfang Oktober 2018 über der westlichen Karibik entstanden und verstärkte sich im Ostteil des Golfs von Mexiko zu einem der stärksten Hurrikane seit Beginn der Aufzeichnungen. Mit einem Kerndruck von nur 919 Hektopascal war es in den USA der drittstärkste Hurrikan seit Aufzeichnungsbeginn, wenn man nach dem Luftdruck im Zentrum geht.

Der 13. Sturm der nordatlantischen Hurrikansaison 2018 entstand am 07. Oktober dicht östlich der mexikanischen Halbinsel Yucatan. Der Sturm MICHAEL streift mit Regenfällen Teile Mittelamerikas und die Westspitze Kubas. Er verstärkte sich am 08. Oktober zu einem Hurrikan und zog zum Golf von Mexiko, wo er sich zu einem starken Hurrikan verstärkte. Am 10. Oktober erreichte er kurzzeitig die höchste Kategorie 5 und traf mit dieser Stärke bei Panama City auf den Nordwesten Floridas. Damit war er der stärkste Hurrikan, der seit Aufzeichnungsbeginn die Florida Panhandle im Nordwesten Floridas getroffen hat. Die Stadt Mexico Beach wurde durch die Sturmflut nahezu komplett zerstört.

Der Luftdruck im Zentrum des Hurrikans Michael erreichte nach dem „Labor Day Storm“ (1935, 892 hPa) und dem Hurrikan CAMILLE (1969, 900 hPa) mit 919 Hektopascal den dritttiefsten Wert seit Beginn der Aufzeichnungen in den USA. Damit unterschreitet der Wert sogar den Luftdruck im Auge des Hurrikans Andrew (1992). Seit 1851 wurden in der Florida Panhandle im Nordwesten des Bundesstaates 9 Hurrikane der Kategorie 3 registriert und keiner der Kategorie 4 oder höher. An der Tyndall Air Force Base wurde eine Böe von 208 km/h gemessen, am Flughafen von Panama City eine Böe von 207 km/h.

Auch Monate nach dem Hurrikan Michael leben Tausende Menschen noch in Notunterkünften oder sogar in Zelten. Allein im By County gab es im März 2019 nach einem Bericht der Daily Mail noch 7.800 Obdachlose. Die Trümmer in Mexico Beach, Panama City und anderen Orten sind noch lange nicht beseitigt. Aus den Kanälen in der Region wurden die meisten Trümmer inzwischen entfernt. Nach Angaben des Florida Office of Insurance Regulation liegen allein die versicherten Schäden im Bundesstaat Florida bei mehr als 5,8 Milliarden US-Dollar. Erst etwa 80 Prozent der Versicherungsfälle konnten bisher geklärt werden.

Einige Eindrücke fast 5 Monate nach dem Hurrikan MICHAEL:

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