Hurrikannamen FIONA und IAN ausgemustert

Es war zu erwarten, aber nun ist es amtlich: Die beiden Hurrikannamen FIONA und IAN werden auf dem Atlantik nicht mehr verwendet. Dies wurde am Mittwoch bei einer Konferenz des Hurricane Committee der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) in Costa Rica beschlossen. Beide Hurrikane hatten schwerste Schäden angerichtet und es gab viele Tote.



 

Die Namensliste für den Atlantik wird alle sechs Jahre wiederverwendet, die Namen des Jahres 2022 kommen also im Jahre 2028 erneut zum Einsatz (abgesehen von den ausgemusterten Namen). Die beiden Namen FIONA und IAN werden für das Jahr 2028 durch FARRAH und IDRIS ersetzt. Dazu die Ankündigung der WMO:

Ist die Namensliste erschöpft, wird das griechische Alphabet herangezogen, also Alpha, Beta, Gamma, Delta, Gamma, Epsilon, Zeta etc. Nach 2005 waren im Jahr 2020 zum zweiten Mal alle in der ursprünglichen Liste aufgeführten Namen verbraucht.

Namen tropischer Wirbelstürme werden ausgemustert (werden also nicht mehr für neue Stürme verwendet), wenn sie außergewöhnliche Schäden anrichten oder viele Tote fordern. Dies wird so gemacht, damit historische, bekannte Stüme aus der Vergangenheit nicht mit aktuellen Stürmen auf dem Atlantik verwechselt werden. Manchmal werden Namen aus anderen Gründen herausgenommenwie wie kulturelle Erwägungen oder Politik.

Zu den beiden Stürmen in 2022, deren Namen ausgemustert wurden:

Der Sturm FIONA entstand am 14. September 2022 in der östlichen Karibik und brachte zunächst der Insel Guadeloupe extreme Regenfälle. Danach verstärkte er sich zu einem Hurrikan, der den Südwesten der Insel Puerto Rico und den Osten der Dominikanischen Republik überquerte und hier große Schäden anrichtete. Auf Puerto Rico löste FIONA einen inselweiten Stromausfall aus. Im weiteren Verlauf streifte er die Turks and Caicos Islands im äußersten Südosten der Bahamas als erster starker Hurrikan des Jahres, der einen Tag später sogar die Kategorie 4 auf der fünfteiligen Hurrikanskala erreichte. Am 23. September traf FIONA auf die kanadische Atlantikprovinz Nova Scotia, wo es ebenfalls erhebliche Schäden gab. Dabei wandelte sich der Hurrikan in ein außertropisches Orkantief um. Durch FIONA kamen mindestens 22 Menschen ums Leben und die Schäden beliefen sich auf mehr als 6 Milliarden US-Dollar, davon 2 Milliarden in Kanada.

Der herausragende Hurrikan des Jahres 2022 war IAN, der am 23. September in der westlichen Karibik entstand und unter extrem günstigen Bedingungen rasch stärker wurde. Als Hurrikan der Kategorie 3 überquerte er den Westen der Insel Kuba, wo schwere Schäden auftraten. Zeitweise gab es einen inselweiten Stromausfall. Danach verstärkte sich IAN auf dem sehr warmen Wasser im Südosten des Golfs von Mexiko weiter und zog nach Norden bis Nordnordosten. Nach den meisten Modellvorhersagen sollte der Hurrikan in die Region um Tampa an der Westküste Floridas ziehen, tatsächlich drehte er aber etwas weiter nach Osten ein und traf am 28. September als Hurrikan am oberen Ende der zweithöchsten Kategorie 4 auf Fort Myers (ca. 200 Kilometer südlich von Tampa) und weitere Städte in der dicht bevölkerten Region mit zahlreichen Hotels. Besonders die vorgelagerten Inseln Estero Island mit der Stadt Fort Myers Beach und Pine Island wurden nahezu komplett verwüstet. Über Florida schwächte sich IAN deutlich ab, traf danach aber noch als Hurrikan der Kategorie 1 mit starken Regenfällen auf die Küste von South Carolina an der Ostküste der USA. Allein in Florida kamen mehr als 130 Menschen ums Leben, weitere Tote wurden aus South Carolina und Kuba gemeldet. Die Schäden beliefen sich auf einem hohen zweistelligen Milliardenbetrag.

 

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