Märzrückblick: Frühling mit Fehlstart

Der erste Frühlingsmonat des Jahres 2023 fiel in den meisten Landesteilen sprichwörtlich ins Wasser. Verbreitet war der März sehr nass, regional fiel mehr als das Doppelte der durchschnittlichen Regenmenge. Im Deutschlandmittel war es der nasseste März seit mehr als 20 Jahren. Die Temperaturen lagen meist etwas über den langjährigen Mittelwerten. Passend zum vielen Regen war es grauer als im Mittel.



Temperaturen im März 2023, Abweichungen zum Monatsmittel 1991-2020, Quelle: Bernd Hussing, http://www.bernd-hussing.de/klima.htm

Im Vergleich zum Mittel der Jahre 1991 bis 2020 lag der März 2023 nach Messwerten des Deutschen Wetterdienstes im Westen im Bereich der Mittelwerte oder leicht darüber. Ansonsten war der Monat meist 1 bis 2 Grad wärmer. Es gab große Temperaturschwankungen mit örtlichem strengen Frost, aber auch fast so merklichen Werten. Die tiefste Temperatur wurde gleich am Morgen des 01. März in Deutschneudorf-Brüderwiese im Erzgebirge mit -14,2 Grad gemessen, der höchste am mit 23,9 Grad am 13. in Rheinfelden am Oberrhein.

Temperaturen im März seit 1881, Quelle: Bernd Hussing, http://www.bernd-hussing.de/klima.htm

Das Deutschlandmittel lag im März 2023 bei 5,7 Grad und damit im oberen Mittelfeld der bis 1881 zurückreichenden Temperaturreihe. Der Monat lag 1,4 Grad über dem Mittelwert der Jahre 1991 bis 2020 und 2,5 Grad über dem Mittel der Jahre 1961 bis 1990.

Niederschläge im März 2023, Abweichungen zum Monatsmittel 1991-2020, Quelle: Bernd Hussing, http://www.bernd-hussing.de/klima.htm

Der März 2023 war in Deutschland der nasseste seit 2001. Lediglich in Südostbayern war der Monat trockener als im Durchschnitt. So fielen in Augsburg nur 39,1 Liter pro Quadratmeter, entsprechend 83 Prozent des Mittelwertes. In weiten Landesteilen war es dagegen deutlich nasser und regional fiel mehr als das Doppelte der durchschnittlichen Regenmengen. In Frankfurt am Main waren es mit 98,1 Liter sogar 253 Prozent vom Mittel. Die größten Regensummen wurden am 08. März im Bereich einer ausgeprägten Luftmassengrenze registriert, in Saarbrücken-Ensheim kamen 59 Liter pro Quadratmeter zusammen.

In den deutschen Mittelgebirgen war es zumindest in der ersten Monatshälfte oft noch weiß und um den 11. bildete sich vom Emsland über die Lüneburger Heide bis in die Mecklenburgische Seenplatte eine dicke Schneedecke, die gebietsweise 10 bis 20 Zentimeter hoch war. Aus Bispingen-Hützel würde eine Schneehöhe von 21 Zentimetern gemeldet.

Mehrere Tornados und Tornadoverdachtsfälle wurden im März 2023 in Deutschland registriert, unter anderem am 19. und 26. März. Einige der Fälle werden noch untersucht, bisher gibt es (Stand 01.04.) in diesem Jahr mindestens 4 bestätigte Tornados und 9 Verdachtsfälle.

Sonnenschein im März 2023, Abweichungen zum Monatsmittel 1991-2020, Quelle: Bernd Hussing, http://www.bernd-hussing.de/klima.htm

Die Sonne schien im März 2023 deutlich seltener als im langjährigen Mittel. In Bad Lippspringe wurden lediglich 69,3 Sonnenstunden registriert, das sind nur 60 Prozent vom Mittel

Titelbild: Achim Otto

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