ISS: Tropengewitter mit Overshooting Tops
Am 10. und 14. März 2025 konnten die Astronauten der Internationalen Raumstation gewaltige Gewitterwolken über Südostasien beobachten. Dabei entstanden faszinierende Aufnahmen von so genannten Overshooting Tops mit über den Gewitteramboss hinausschießenden Aufwinden. In einem Projekt mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Kooperation mit der NASA und den Universitäten Bonn und Bochum werden hier von Zeit zu Zeit interessante ISS-Fotos und Videos vorgestellt.
Die erste Aufnahme stammt vom 10. März, als sich die Raumstation über Papua-Neuguinea befand. Die Weitwinkelaufnahme zeigt imposante Gewitterwolken, die wie gigantische Türme in den Himmel ragen. Ihre langen Schatten im Licht der untergehenden Sonne verdeutlichen, wie hochreichend Tropengewitter sein können – sie erreichen mitunter Höhen von bis zu 18 Kilometern.

Die übrigen Bilder zeigen Tropengewitter am 14. März über dem benachbarten Indonesien. An der Grenze zwischen der Troposphäre und der Stratosphäre breiten sich die Gewitterwolken in die Breite aus, da die Luft dort nicht weiter aufsteigen kann. Diese charakteristischen Wolkenschirme bestehen aus Eiskristallen, die sich je nach Höhenwind über eine große Fläche ausbreiten.
Auf den Teleaufnahmen sind jedoch einzelne Wolkenoberseiten zu erkennen, die über die Wolkenschirme hinausragen – sogenannte Overshooting Tops. Hier sind die Aufwinde so stark, dass sie die eigentliche obere Grenze der Wolken durchbrechen.
Meist sind Overshooting Tops nur von kurzer Dauer und fallen innerhalb weniger Minuten in sich zusammen. Doch wenn der Aufwind einer Gewitterzelle besonders intensiv und langlebig ist, kann sich ein Overshooting Top über längere Zeit halten – ein klares Indiz für ein außergewöhnlich starkes Gewitter mit potenziell heftigen Unwettererscheinungen.

Copyright Titelbild und Fotos: NASA/ KEPLER ISS
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