14. Mildwinter in Folge
Die Reihe milder Winter setzte sich auch 2024/25 fort, bereits 14 Winter in Folge lagen in Deutschland über dem Mittel. Dabei bestimmten häufig Hochdruckwetterlagen das Geschehen, wodurch der Winter in den meisten Regionen trockener und vor allem im Bergland sonniger ausfiel. In tiefen Lagen war der Blick auf die Sonne häufiger durch Nebel oder Hochnebel verdeckt. Schnee war insgesamt eher Mangelware, teils strenger Frost stellte sich Mitte Februar ein.
Februar 2025
Der Februar 2025 wies größtenteils eher durchschnittliche Temperaturen auf – zumindest wenn man die Werte mit dem Mittel der Jahre 1991 bis 2020 vergleicht. Im Vergleich zur Periode 1961 bis 1990 war der Februar 2025 deutlich milder. Ansonsten überwogen im Februar Hochdruckwetterlagen mit nur sporadischen Niederschlägen. Die Sonne schien vor allem in höheren Lagen zum Teil deutlich häufiger als im langjährigen Mittel.
Mit einer deutschlandweiten Temperatur von 1,7 Grad lag der Februar 0,2 Grad über dem Mittel der Jahre 1991 bis 2020 (1,5 Grad) und 1,4 Grad über dem Mittel der Jahre 1961 bis 1990 (0,4 Grad). Er liegt damit im Mittelfeld in der bis 1881 zurückreichenden Statistik. In weiten Landesteilen schwankten die Temperaturen um die Mittelwerte oder lagen etwas darüber. In Südbayern war es deutlich wärmer und auf der Zugspitze betrug die Abweichung +3,2 Grad. Nach der frostigen Monatsmitte gab es einen abrupten Temperaturanstieg auf frühlingshafte Werte. Der tiefste Wert des Monats wurde am Morgen des 18. Februar in Deutschneudorf-Brüderwiese im Erzgebirge mit – 19,7 Grad gemessen. Nur drei Tage später wurden in Metzingen, am Nordrand der Schwäbischen Alb, frühlingshafte 18,9 Grad erreicht.
Ausgesprochen trocken zeigte sich der Februar 2025. In Norddeutschland fiel stellenweise fast überhaupt kein Regen. In Schwerin wurden 2,3 Liter pro Quadratmeter gemessen, entsprechend 5 Prozent vom Mittel. Mehr Niederschlag als im Durchschnitt wurde lediglich in der Region vom Schwarzwald bis nach Franken registriert. Am Stuttgarter Flughafen kamen 54,3 Liter pro Quadratmeter zusammen und damit 47 Prozent mehr als im Mittel. Die höchste Tagessumme wurde in Freudenstadt-Kniebis (Nordschwarzwald) am 12. mit 36,1 Liter registriert. Schnee beschränkte sich im Wesentlichen auf die Alpen, einige Mittelgebirge und den Osten Deutschlands.
Unter dem häufig herrschenden Hochdruckeinfluss machte die Sonne vor allem in höheren Lagen Überstunden, gebietsweise setzt sich Sonne aber auch in tiefen Lagen häufig durch. Besonders im Südwesten war es in den tiefen Lagen im Nebel und Hochnebel oft trüb. Konstanz am Bodensee meldete gerade mal 54,1 Sonnenstunden, entsprechend 63 Prozent vom Mittelwert. Dagegen kam Dresden auf 122,3 Sonnenstunden und damit 49 Prozent mehr als im Durchschnitt.
Der Winter 2024/25 im Einzelnen:

Im Vergleich zum Mittel der Jahre 1991 bis 2020 lagen die Temperaturen im Winter 2024/25 nach Messwerten des Deutschen Wetterdienstes in weiten Landesteilen leicht über den langjährigen Mittelwerten, die Abweichungen lagen meist zwischen 0,2 und 0,8 Grad, im wärmeren Nordosten zwischen 0,8 und 1,3 Grad. Es war damit ein überwiegend milder Winter mit einzelnen Frühlingseinlagen und einer kalten Phase im Februar. Mitte Februar stellte sich in einigen Nächten teils strenger Frost ein und am Morgen des 18.02. wurde in Deutschneudorf-Brüderwiese im Erzgebirge mit -18,2 Grad der bundesweit tiefste Wert des Winters gemessen. Fruhlingshafte Spitzenreiter waren am 27.01. mit Föhnunterstützung Bad Kohlgrub im bayerischen Landkreis Garmisch-Partenkirchen und am 21.02. Metzingen am Nordrand der Schwäbischen Alb mit jeweils 18,9 Grad.

Das Deutschlandmittel lag im Winter 2024/25 bei 2,2 Grad und damit im oberen Mittelfeld der bis 1881 zurückreichenden Temperaturreihe. Die Temperaturen lagen 0,8 Grad über dem Mittel der Jahre 1991-2020 (1,4 Grad) und 2,0 Grad über dem Mittel der Periode 1961-1990 (0,2 Grad).

Die Niederschlagsbilanz fiel im Winter 2024/25 sehr unterschiedlich aus, größtenteils war es aber deutlich trockener als im langjährigen Mittel – dies vor allem im Südosten sowie im Bereich Niedersachsen – Hamburg – südliches Schleswig-Holstein – Mecklenburg. In Schwerin fielen lediglich 99,2 Liter pro Quadratmeter und damit nur 64 Prozent der durchschnittlichen Menge. In Zinnwald im Erzgebirge waren es 128,2 Liter und damit lediglich 53 Prozent vom Mittelwert. Besonders trocken war der Februar. In Konstanz, Baden-Württemberg, kamen in den drei Monaten 200,7 Liter pro Quadratmeter zusammen und damit 30 Prozent mehr als im Durchschnitt. Die höchste Tagessumme wurde am 06.12. in Schöfweg im Bayerischen Wald mit 51,6 Liter pro Quadratmeter registriert.
Schnee fiel im Dezember 2024 in den meisten Landesteilen zumindest in tiefen Lagen gar nicht. Stärkere Schneefälle verwandelten ab dem 19. Dezember die höheren Mittelgebirgslagen und die Alpen bis in tiefe Lagen in eine Winterlandschaft. So war zum Beispiel Oberstdorf im Allgäu am Morgen des 19. noch komplett schneefrei, am 24. wurde eine 24 Zentimeter hohe Schneedecke gemeldet.
In tiefen Lagen blieb Schnee im Januar und Februar 2025 zwar größtenteils Mangelware, in höheren Lagen gab es dagegen ein größeres Schneeereignis um den 08./09. Januar. Im Oberbergischen Land in NRW fielen bis zu 30 Zentimeter Schnee und verwandelten das Bergische Land in eine Winterlandschaft. Auch andere Mittelgebirge wurden zumindest vorübergehend weiß. Relativ wenig Schnee fiel in den Alpen. So wurde von der Zugspitze am 31. Januar lediglich eine Schneehöhe von 117 Zentimetern gemeldet – so wenig wie seit 23 Jahren nicht mehr.
Tornados oder Tornadoverdachtsfälle wurden im Winter 2024/25 nicht registriert. Zwar treten die meisten Tornados in Deutschland in Sommerhalbjahr auf, einzelne Fälle kommen aber auch in Winter vor.

Die Sonnenscheinbilanz fiel im Winter 2024/25 ebenfalls sehr unterschiedlich aus. Vor allem im Bergland schien die Sonne vielerorts länger als im Mittel. Auf dem Brocken im Harz wurden 248,3 Sonnenstunden registriert, entsprechend 36 Prozent mehr als im Mittel. Dagegen reichte es am Kap Arkona auf der Ostseeinsel Rügen nur für 119 Sonnenstunden, entsprechend 77 Prozent vom Mittel.
Titelbild: Achim Otto
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