Juli: Rekordhitze gleicht Monat aus
Der Juli 2019 geht als Monat mit Rekordhitze ein. Dabei war nicht der ganze Monat so heiß, sondern nur die zweite Monatshälfte. Wenige heiße Tage konnten so die kühle erste Monatshälfte mehr als ausgleichen und insgesamt lagen die Temperaturen bis zu 3 Grad höher als im langjährigen Mittel. Damit lag der Juli 2019 mehr als 2 Grad hinter dem Vorjahresmonat zurück. In weiten Landesteilen war der Juli zudem deutlich trockener als im Durchschnitt. Die Sonne schien vor allem in der Südhälfte länger.
Im Vergleich zum Mittel der Jahre 1961 bis 1990 war der Monat Juli meist 1 bis 3 Grad wärmer. Betrachtet man die wärmere Periode von 1981 bis 2010, liegen die Abweichungen meist zwischen 0,5 und 2 Grad. Die erste Julihälfte war dagegen in Hamburg rund 3 Grad kühler als im Mittel, in Potsdam waren es 2 Grad und selbst in Freiburg waren die ersten beiden Wochen etwa 1 Grad kälter.
In Erinnerung wird vor allem die Rekordhitze in der Zeit vom 24. bis 26. Juli 2019 bleiben. Historischer Wettertag in Teilen Europas: Nur einen Tag hielt die neue Rekordmarke von 40,5 Grad, die am 24. Juli in Geilenkirchen (NRW) aufgestellt wurde. Am Donnerstag (25.07.) wurde der alte Rekord aus dem Jahr 2015 (40,3 Grad) gleich an 15 Wetterstationen in Deutschland übertroffen und in Lingen im Emsland (Niedersachsen) wurde ein Höchstwert von 42,6 Grad gemessen – ein Rekord, zu dem es allerdings einige Vorbehalte gibt. Denn es wird schon längere Zeit über den Standort der Wetterstation diskutiert und über eine Verlegung nachgedacht. Auch in den Nachbarstaaten von Frankreich bis zu den Niederlanden sowie in England und Schottland wurden zahlreiche Rekorde gebrochen. Es folgt noch eine Liste mit den Höchsten Temperaturen in Deutschland:
+42.6 Grad am 25.07.2019 in Lingen (Niedersachsen) mit Vorbehalten
+41.2 Grad am 25.07.2019 in Tönisvorst (Nordrhein-Westfalen)
+41.2 Grad am 25.07.2019 in Duisburg-Baerl (Nordrhein-Westfalen)
+41.1 Grad am 25.07.2019 in Köln-Stammhaim (Nordrhein-Westfalen)
+40.9 Grad am 25.07.2019 in Bonn-Roleber (Nordrhein-Westfalen)
+40.9 Grad am 25.07.2019 in Kleve (Nordrhein-Westfalen)
+40.7 Grad am 25.07.2019 in Düsseldorf Flughafen (Nordrhein-Westfalen)
+40.6 Grad am 25.07.2019 in Weilerswist-Lommersum (Nordrhein-Westfalen)
+40.6 Grad am 25.07.2019 in Trier-Petrisberg (Rheinland-Pfalz)
+40.6 Grad am 25.07.2019 in Geilenkirchen (Nordrhein-Westfalen)
+40.6 Grad am 25.07.2019 in Nörvenich (Nordrhein-Westfalen)
+40.5 Grad am 25.07.2019 in Waltrop-Abdinghof (Nordrhein-Westfalen)
+40.4 Grad am 25.07.2019 in Bad-Nauenahr-Ahrweiler (Rheinland-Pfalz)
+40.4 Grad am 25.07.2019 in Kahl/Main (Bayern)
+40.4 Grad am 25.07.2019 in Andernach (Rheinland-Pfalz)
+40.3 Grad am 25.07.2019 in Köln-Bonn (Nordrhein-Westfalen)
+40.3 Grad am 25.07.2019 in Koblenz (Rheinland-Pfalz)
+40.2 Grad am 25.07.2019 in Frankfurt/Main-Westend (Hessen)
+40.2 Grad am 25.07.2019 in Wuppertal-Buchenhofen (Nordrhein-Westfalen)
+40.2 Grad am 25.07.2019 in Neuenkirchen-Wellesweiler (Saarland)
Das Deutschlandmittel lag im Juli 2019 bei 19,0 Grad und damit im oberen Drittel der Jahre seit 1881.
Verbreitet war der Juli deutlich trockener als im Mittel. Am Flughafen in Düsseldorf kamen nur 14,7 Liter Regen zusammen, im Mittel sind es mehr als 70 Liter im ganzen Monat Juli, also fast fünf Mal so viel. Nur wenige Orte meldeten deutlich mehr Regen als im Mittel, darunter Potsdam und Bad Tölz am Alpenrand. Hier kamen nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes am 28. Juli in Kreuth-Glashütte 138,9 Liter Regen pro Quadratmeter innerhalb von 24 Stunden zusammen.
In der Nordhälfte hielt sich die Sonne eher etwas zurück, Auslöser waren häufige Tiefausläufer. Im Südwesten gab es zum Teil ein Drittel mehr Sonnenschein als im Mittel. An solche Einzelheiten wird sich später kaum jemand erinnern, der Juli 2019 steht für Rekordhitze.
Titelfoto: Achim Otto
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