Juli wechselhaft mit einigen Tornados
Beständiges Sommerwetter herrschte im Juli 2024 immer nur für einen bis drei Tage, bevor wieder kräftige Schauer und Gewitter über das Land zogen. Diese waren vielerorts mit Starkregen, Hagel und Sturm verbunden, auch einige Tornados waren dabei. Unter anderem richteten mehrere Tornados am 12. Juli in NRW und Niedersachsen Millionenschäden an. Der Monat war meist durchschnittlich warm, nur im Südosten war es deutlich wärmer als im Mittel. Wie viele Monate zuvor war der Juli teils sehr nass und die Sonne schien nur wenig häufiger als sonst.
Im Vergleich zum Mittel der Jahre 1991 bis 2020 schwankten die Temperaturen im Juli 2024 nach Messwerten des Deutschen Wetterdienstes meist um die Mittelwerte, in Ostsachsen und in Südostbayern war es 1 bis 2 Grad wärmer. Insgesamt gab es große Temperaturschwankungen. Nach kühlem Start strömte vor allem in den Süden und Osten des Landes immer wieder warme bis heiße Luft. Gebietsweise wurde hier an mehr als 20 Tagen ein Sommertag mit 25,0 Grad oder mehr registriert. Hitzewellen blieben meist von kurzer Dauer. In Bad Muskau (Sachsen) wurde am 10. mit 34,8 Grad der höchste Wert des Monats gemessen. Zum Monatsende sickerte trockene Luft ein mit gebietsweise frischen Nächten. Am Morgen des 30. wurde in Deutschneudorf-Brüderwiese (Sachsen) mit 3,8 Grad der bundesweite Tiefstwert registriert.
Das Deutschlandmittel lag im Apri 2024 bei 18,7 Grad und damit im Mittelfeld der bis 1881 zurückreichenden Temperaturreihe. Das Mittel der Jahre 1991 bis 2020 liegt bei 18,2 Grad, in der kühleren Periode 1961 bis 1990 bei 16,9 Grad.
Der Juli 2024 war – wie viele Vormonate – erneut in vielen Landesteilen nasser als im Mittel; dies gilt besonders für die Westhälfte. In Hannover kamen 124,6 Liter Regen pro Quadratmeter zusammen, entsprechend 183 Prozent vom Mittelwert. In der Osthälfte war es dagegen gebietsweise trockener. So fielen in Nürnberg 43,3 Liter und damit lediglich 56 Prozent der durchschnittlichen Julimenge. Geprägt war der Monat durch lokale Unwetter mit Starkregen und Hagel. Die höchste Tagesmenge wurde am 21. August in Steinfurt-Burgsteinfurt (Nordrhein-Westfalen) mit 78,5 Litern pro Quadratmeter registriert.
Im Juli 2024 wurden mindestens 10 Tornados in Deutschland beobachtet, dazu kommen mehr als 25 Tornadoverdachtsfälle. Mindestens vier Tornados richteten allein am 12. Juli Schäden in Millionenhöhe an. Betroffen waren unter anderem Sendenhorst, Telgte, Herzebrock und Marienfeld in NRW sowie Dissen am Teutoburger Wald (Niedersachsen). In Telgte wurden Baucontainer durch die Luft gewirbelt.
Die Sonnenscheinbilanz fiel überwiegend durchschnittlich aus. Die Sonnenscheindauer lag meist im Bereich der langjährigen Mittelwerte, gebietsweise auch etwas darüber. In Zinnwald im Erzgebirge wurden 250,0 Sonnenstunden registriert und damit 18 Prozent mehr als im Durchschnitt.
Titelbild: Jörg Ölsner / Britta Humberg
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