Kaum Entspannung beim Niedrigwasser

Die meisten deutschen Flüsse und Stauseen führen weiterhin extremes Niedrigwasser, vor allem entlang des Rheins liegen die aktuellen Pegelstände zum Teil nur wenige Zentimeter über den Rekorden aus dem Oktober 2018. Wie geht es nun weiter? Ab Mittwochabend kommen zwar aus Westen Regenfälle auf, bis zum Wochenende dürften die Pegelstände aber nur langsam ansteigen. Mit einer durchgreifenden Entspannung der Niedrigwasserlage ist vorerst nicht zu rechnen.




Aktuelle Rheinpegel und bisherige Rekorde 2018

Die Tabelle zeigt den derzeitigen Pegelstand entlang des Rhein, dazu den bisherigen Tiefststand in diesem Jahr und zum Vergleich die alten Rekorde, die überwiegend aus dem Herbst 2003 stammen. Damals wurden die Tiefststände aber bereits Ende September / Anfang Oktober registriert. In diesem Herbst hält das Niedrigwasser deutlich länger an.

Erwartete Regensummen bis zum Sonntagmorgen aus dem ICON-Modell, Quelle: Unwetteralarm

Ab Mittwochabend greifen erste atlantische Tiefausläufer auf den Westen und Südwesten Deutschlands über. Sie bringen zunächst nur geringe Regenmengen. Im weiteren Verlauf fällt vor allem am Wochenende zweitweise Regen. Dabei kommen nach dem ICON-Modell bis Sonntag früh im Bergischen Land, im Hochwald und im Schwarzwald gebietsweise mehr als 25 Liter Regen pro Quadratmeter zusammen. Andere Modelle rechnen mit deutlich geringeren Mengen.

Luftdruckverteilung am Sonntagmorgen aus dem ICON-Modell, Quelle: Unwetteralarm

Das Hochdruckgebiet über Osteuropa wird zumindest vorübergehend abgebaut und atlantische Tiefdruckgebiete können bis nach Europa vorankommen.

Luftmassenübersicht am Sonntagmorgen aus dem ICON-Modell, Quelle: Unwetteralarm

Wie sieht es mittelfristig aus? Atlantischen Tiefdruckgebieten steht seit einiger Zeit ein kräftiger Hochdruckblock über Osteuropa gegenüber, wo sich für einige Tage recht kalte Luft hält. Wie die Luftmassenübersicht für den kommenden Sonntag zeigt, strömt an der Vorderseite der Atlantiktiefs feuchtmilde Luft nach Westeuropa und weiter in Richtung Deutschland. Ausläufer der Tiefs erfassen auch zu Beginn der neuen Woche vor allem die Westhälfte Deutschlands zeitweise mit Regenfällen. Wie viel dabei zusammenkommt, wird von den Modellen noch sehr unterschiedlich berechnet. Ein zumindest kurzzeitiger, leichter Anstieg der Pegelstände ist damit wahrscheinlich. Ob damit eine durchgreifende Entspannung der Niedrigwasserlage verbunden ist, steht aber noch in den Sternen. Auch eine Wiederherstellung der Hochdruckwetterlage im Laufe der nächsten Woche ist durchaus möglich.

Inzwischen wurde in Nordrhein-Westfalen das Sonntagsfahrverbot für Tankfahrzeuge aufgehoben. Damit sollen Engpässe bei der Versorgung mit Kraftstoffen möglichst vermieden werden. Auf dem Rhein dürfen die Schiffe meist nur zur Hälfte oder sogar nur einem Drittel beladen werden. Damit müssen mehr Schiffe eingesetzt werden, die aber nur eingeschränkt zur Verfügung stehen. Manche Rheinfähren wie in Duisburg haben schon Schwierigkeiten den Fluss zwischen den vielen Schiffen zu überqueren. Fahrzeuge müssen mittlerweile einige Höhenmeter überwinden, um auf die Fähre zu gelangen oder dieser wieder zu verlassen.

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