Lage an den Flüssen und Stauseen
Die in vielen Teilen Deutschland anhaltende Trockenheit macht sich bei den Wasserständen der Flüsse und Stauseen bisher nur zögernd bemerkbar. Noch führen die meisten Flüsse kein markantes Niedrigwasser, aber die Wasserstände sind für die Jahreszeit zum Teil recht niedrig. So liegen die Pegelstände am Oberrhein in einigen Flussabschnitten etwa einen Meter unter den für die Jahreszeit üblichen Werten und nicht mehr allzu weit von den bisherigen Rekorden für Mitte April entfernt.
Noch werden vor allem die größeren Flüsse aus den Gebirgen ausreichend gespeist, vor allem in den Alpen liegen nach den Schneefällen im Januar noch größere Schneemengen. Das gleiche gilt für die Gipfellagen der höchsten Mittelgebirge. Am Pegel in Dresden (siehe Grafik) fiel der Wasserstand in den vergangen zwei Wochen um mehr als einen halben Meter. Auch die meisten anderen Flüsse weisen eine fallende Tendenz auf, hier geht es zu den aktuellen Pegelständen.
Bei den Stauseen sieht es nach den Regenfällen im Winter noch anders aus. Der Edersee in Nordhessen ist noch fast ganz gefüllt mit einem Füllstand von 97 Prozent. Wegen der fallenden Pegelstände an der Oberweser wird allerdings bald mit der Stützung des Flusses mit Wasser aus dem Edersee begonnen – deutlich früher als im trockenen Sommer 2018. Im Einzugsbereich der Ruhr weisen die Talsperren noch einen Füllungsstand von 93 Prozent auf mit langsam fallender Tendenz. Die Talsperren im Harz sind zwischen 70 und 90 Prozent gefüllt. Satt 46,85 Millionen Kubikmeter bei Vollstau werden an der Oker nur noch gut 35 Millionen Kubikmeter (75 %) aufgestaut.
Nach den leichten Regenfällen am Dienstag/Mittwoch in der Südwesthälfte Deutschlands sind vorerst kaum Niederschläge zu erwarten – abgesehen von vereinzelten Schauern in und um den Schwarzwald, die nicht abflussrelevant sind.
Daran ändert sich nach dem amerikanischen Modell auch bis zur Mitte der nächsten Woche nichts, es bleibt fast überall trocken. Damit dürften die Wasserstände der meisten Flüsse und Stauseen in nächster Zeit weiter fallen, von Niedrigwasser kann aber noch nicht die Rede sein. Anders würde es aussehen, wenn in den kommenden Monaten weiterhin trockene Wetterlagen überwiegen, wie es in 2018 der Fall war. Vorhersagen lässt sich dies aber nicht und jetzt einen Dürresommer mit Rekordwasserständen anzukündigen wäre nicht seriös.
(Titelbild: Rhein bei Düsseldorf am Dienstag, Aufnahme von Achim Otto)
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