Neue Risse im Antarktiseis
Zwei Jahre nach ersten Berichten zur möglichen Bildung eines Eisbergs, der fast so groß wie das Saarland sein könnte, hängt das Eis immer noch am antarktischen Brunt-Eisschelf. Dass sich bald ein oder zwei große Eisberge bilden, ist aber unbestritten – die Frage ist nur wann? Neueste Satellitenaufnahmen zeigen nach einem ersten, schon länger bekannten Riss im Eis nun einen zweiten, sich rasch ausbreitenden.
Das Bild vom Satelliten Landsat 8 wurde am 12. Januar 2021 aufgenommen, Quelle: NASA.
Möglicherweise zerbricht das Eis noch, bevor die Sonne im Herbst der Südhalbkugel untergeht. Das Abbrechen oder auch Kalben von Eisbergen ist ein ganz natürlicher Prozess des Wachsens und Schrumpfens der Gletscher. Je weiter das Eis vom Land auf das Meer hinausfließt, um so dünner und zerbrechlicher wird es; Risse bilden sich, Eisberge entstehen.
Im Oktober 2016 erschien der „Halloween-Riss“, er breitete sich rasch nach Osten aus. Nun ist weiter nördlich Bein neuer Riss entstanden. Er war erstmals in Satellitenbildern aus dem September 2019 zu erahnen. Der größte Zuwachs würde zwischen dem 18. November und dem 22. Dezember 2020 beobachtet, der Riss wurde in dieser Zeit um 20 Kilometer länger und wuchs um weitere 8 Kilometer bis zum 12. Januar 2021.
Bisher ist völlig offen, warum der neuere Riss so schnell wächst. Dazu gibt es einige Vermutungen und Theorien. Allgemein können Unterwasser-Formationen am Meeresboden bewirken, dass das Eis daran hängen bleibt, sich Druckwellen und Risse bilden.
An der britischen Forschungsstation Halley Research Station auf dem Brunt-Eisschelf würde die Besatzung aus Sicherheitsgründen reduziert. Bereits 2016/17 würde die Station schon einmal verlegt (siehe Video). Noch verbleiben etwa zwei Monate Tageslicht, um den Riss zu verfolgen.
Titelbild: NASA
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