Schneetief beendet Trockenheit
Ausgerechnet zum 01. April endet nicht nur die Trockenheit der vergangenen Wochen, sondern es droht in einigen Teilen Mitteleuropas eine dicke Schneeüberraschung. Und das ist kein Aprilscherz. Denn über Norditalien braut sich ein sehr kräftiges Tief zusammen, das mit seinen Niederschlägen auch den Süden und die Mitte Deutschlands erfasst. Gleichzeitig wird mit nordöstlicher Bodenströmung kalte Luft angesaugt. Die Niederschläge gehen daher in einigen Teilen Deutschlands, der Beneluxstaaten und Frankreichs in Schnee über, teilweise kann sich eine dicke Schneedecke bilden – unter anderem am Niederrhein und im Rheinland verbreitet der erste Schnee dieses Winterhalbjahrs. In weiten Teilen des Landes endet damit vorerst auch die herrschende Trockenheit, allerdings gibt es beim Niedrigwasser in vielen deutschen Flüssen noch längst keine Entwarnung.

Gleich zwei Tiefs entstehen nacheinander im Raum Norditalien. An seiner Nordseite weht mit nordöstlicher Strömung bodennah kalte Luft nach Deutschland, in der die Niederschläge zum Teil bis in tiefe Lagen in Schnee übergehen.

Mit nennenswerten Neuschneemengen ist nicht nur in einigen Mittelgebirgen zu rechnen, vor allem im Westen Deutschlands kann es gebietsweise bis in tiefe Lagen kräftig schneien. Zum Teil können einige Zentimeter Nassschnee zusammenkommen, in der Eifel und je nach Modell auch im Sauerland sind durchaus 10 bis 20 Zentimeter Neuschnee möglich.

Während der Nordosten Deutschlands weitgehend ausgespart wird, kommt in den übrigen Landesteilen nach den derzeitigen Berechnungen der Wettermodelle einiges an Niederschlägen zusammen. Gebietsweise sind mehr als 30 Liter pro Quadratmeter möglich.
Das derzeit herrschende Niedrigwasser in einigen Flüssen wird aber dadurch zumindest noch nicht nachhaltig beendet. Aktuell liegt der Oberrhein auf Rekordniveau und etwa 1,5 bis 2 Meter unter den Mittelwerten für diese Jahreszeit. Die meisten Talsperren sind derzeit noch gut gefüllt, im Einzugsgebiet der Ruhr in NRW beträgt der Füllstand aktuell 94 Prozent, im nordhessischen Edersee sogar 95,5 Prozent. Im Harz sind die Talsperren meist zu 70 bis 90 Prozent gefüllt. Hier hat sich die Trockenheit bisher nur wenig ausgewirkt.
Foto: Thomas Sävert, Schnee am Niederrhein im Februar 2021
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