September warm, aber nass
Der erste Herbstmonat des Jahres 2024 fiel in Deutschland insgesamt sehr warm aus, war aber auch mit viel Regen verbunden. Der Monat begann vor allem im Nordosten mit hochsommerlichem Wetter, während es weiter südwestlich deutlich wechselhafter war. Zur Monatsmitte wurde es herbstlicher und das Unwettertief ANETT wirkte sich im Süden und Osten mit viel Regen und Schnee in den Alpen aus. Vor allem in Österreich, Tschechien und Polen stellte sich eine katastrophale Hochwasserlage ein. Danach wurde es wieder beständiger. Besonders im Norden und Osten war es deutlich sonniger als im langjährigen Mittel.
Im Vergleich zum Mittel der Jahre 1991 bis 2020 lagen die Temperaturen im September 2024 nach Messwerten des Deutschen Wetterdienstes meist 0,5 bis 2,0 Grad über den Mittelwerten, im Nordosten und Osten war es verbreitet 2 bis 2,5 Grad wärmer. Am heißesten war es zum Monatsbeginn im Nordosten und Osten. In Doberlug-Kirchhain (Brandenburg) wurde am 4. mit 35,2 Grad der höchste Wert des Monats gemessen. Zum Monatsende gab es vor allem in den Mittelgebirgstälern erste frostige Nächte. Am Morgen des 29. wurde in Messstetten auf der Schwäbischen Alb (Baden-Württemberg) mit -2,1 Grad der bundesweite Tiefstwert registriert.
Das Deutschlandmittel lag im September 2024 bei 15,4 Grad und damit im oberen Mittelfeld der bis 1881 zurückreichenden Temperaturreihe. Das Mittel der Jahre 1991 bis 2020 liegt bei 13,9 Grad, in der kühleren Periode 1961 bis 1990 bei 13,3 Grad.
Ungewöhnlich nass fiel der September in weiten Landesteilen aus. Bundesweit lag der Monat auf Platz 7 der nassesten September seit Aufzeichnungsbeginn. Damit setzt sich die Reihe der Monate mit deutlichem Regenüberschuss fort. In der Südhälfte wurde zum Teil mehr als das Doppelte der durchschnittlichen Septembermengen registriert. Im Berchtesgadener Land kamen teilweise bis zu 500 Liter Regen pro Quadratmeter zusammen – mehr als das Dreifache des Mittelwertes. Die hôchste Tagessumme meldete Ruhpolding-Seehaus am 13. mit 156,8 Liter pro Quadratmeter.
Im September 2024 wurden mindestens 6 Tornados in Deutschland beobachtet, dazu kommen derzeit 10 Tornadoverdachtsfälle, die noch untersucht werden. Mindestens 3 Tornados richteten allein am 25. September einige Schäden in NRW an. Betroffen waren unter anderem Teile von Rheinberg am Niederrhein, eine ländliche Region bei Gescher und mehrere Orte im Osten von Münster.
Die Sonnenscheinbilanz fiel sehr unterschiedlich aus. Während der Südwesten häufig unter dichten Wolken lag, machte die Sonne in der gesamten Nordosthälfte immer wieder Überstunden.Verbreitet wurde hier 30 Prozent mehr Sonnenschein registriert als im Mittel, in Hamburg mit 211,9 Sonnenstunden und in Kyritz (Brandenburg) mit 229,1 Sonnenstunden sogar fast 40 Prozent mehr. In Freiburg im Breisgau schien die Sonne dagegen nur 127,9 Stunden, entsprechend 72 Prozent des Mittelwertes.
Titelbild: Achim Otto
Ausführliche Informationen zu Unwettern aller Art und anderen Naturgewalten gibt es auf meiner umfangreichen Internetseite: