Streifschuss für die Philippinen

Der ehemalige Supertaifun SURIGAE hat sich mittlerweile deutlich abgeschwächt und zieht auf den offenen Pazifik hinaus, eine Gefahr für Land besteht nicht mehr. Das war noch vor wenigen Tagen anders. Am 17. April wurde SURIGAE östlich der Philippinen zu einem Supertaifun und wenige Stunden später zu einem der stärksten Taifune der vergangenen Jahrzehnte. Zeitweise reichten die mittleren Windgeschwindigkeiten in Zentrumsnähe bis etwa 300 km/h mit geschätzten Böen bis etwa 370 km/h. Der Luftdruck im Auge des Taifuns sank zeitweise unter 900 Hektopascal. Noch nie seit Aufzeichnungsbeginn wurde auf der gesamten Nordhalbkugel so früh im Jahr ein so starker tropischer Wirbelsturm beobachtet.

Der Supertaifun SURIGAE, auf den Philippinen auch BISING genannt, drehte zwar kurz vor den Inseln nach Norden ein und der Inselgruppe blieb das Schlimmste erspart, aber auch der Streifschuss war verheerend genug. Auf die Küsten trafen meterhohe Wellen und heftige Regenfälle lösten Überschwemmungen und Erdrutsche aus. Dadurch kamen mehrere Menschen ums Leben. Auf See wurden zahlreiche Seeleute vermisst.

Die Zugbahnkarte zeigt, dass der Taifun dicht östlich der Philippinen nach Norden eindrehte. Durch ein Tief in den Mittleren Breiten wurde das subtropische Hoch vorübergehend geschwächt und machte Platz für den Taifun. So entkamen die Philippinen den höchsten Windgeschwindigkeiten, wenn auch starke Regenfälle Teile der Inselgruppe überschwemmten und meterhohe Wellen auf die Ostküste vor allem der Hauptinsel Luzon trafen.

Die Taifunsaison auf dem Nordwestpazifik läuft – anders als auf dem Nordatlantik – das ganze Jahr hindurch. Die Hauptsaison dauert aber von Mai bis November. Sehr viele Taifune drehen am Rande des subtropischen Hochs nach Norden ein, treffen auf Taiwan, China, Korea oder Japan oder bleiben ganz auf See. Im Oktober und besonders im November werden die Philippinen und Vietnam häufiger von starken Taifunen getroffen. Dann blockieren Hochdruckgebiete den Weg nach Nordwesten und Norden und die Stürme werden mehr oder weniger direkt nach Westen gelenkt. Anfang November 2013 gab es durch den Supertaifun HAIYAN Tausende Tote auf den Philippinen.

Der erste Sturm des Jahres 2021 mit dem Namen Dujuan erreichte im Februar unter Abschwächung die Philippinen. Im Norden der Insel Mindanao gab es schwere Überschwemmungen. Mindestens ein Mensch kam ums Leben, vier weitere galten als vermisst.

Titelbild: Joint Typhoon Warning Center (JTWC)

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