Schon wieder Niedrigwasser
Vom Sommer sind wir noch weit entfernt und eigentlich sorgt im Frühjahr Schmelzwasser aus den höheren Mittelgebirgen und vor allem aus den Alpen für relativ hohe Wasserstände vor allem im Rhein. In diesem Jahr stellt sich ungewöhnlich früh bereits Niedrigwasser ein, im Oberrhein fehlen schon 1,5 Meter zum durchschnittlichen Wasserstand. Teilweise werden bereits die Tiefstmarken aus 30 Jahren unterboten. Und Abhilfe ist vorerst nicht wirklich in Sicht.
Pegelstand #Oberrhein sinkt unter die niedrigsten Aprilwerte der Referenzperiode 1980 bis 2010! Mehr als 1,5 Meter Wasser fehlt derzeit. Ergiebiger Regen ist zunächst nicht in Sicht! mehr: https://t.co/pFEwUbsYCW @binnenvaart @KSchwanke @WDRaktuell @aktuelle_stunde @hessenschau pic.twitter.com/5oHZlkDi22
— Pegeldeutschland.de (@Pegeldeutschlan) April 25, 2021
In der Grafik zeigt die blaue Kurve den Wasserstandsverlauf am Pegel in Worms in diesem Jahr. Nach einer kurzen Hochwasserwelle Ende Januar / Anfang Februar sank der Pegelstand deutlich ab bis in den Bereich der Rekordwerte in der Zeit 1980 bis 2010 (schwarze Kurve). Die jeweiligen Rekordwasserstände sind in rot dargestellt.
Weiter flussabwärts sind die Wasserstände inzwischen auch deutlich unter die Mittelwerte gefallen. Auch zahlreiche andere Flüsse führen inzwischen recht wenig Wasser.
Wie sieht es an den Stauseen in Deutschland aus? Sehr unterschiedlich. Am Montagmorgen lag der Wasserstand des Edersees in Nordhessen nur wenige Zentimeter unter dem Vollstau. Der Füllstand lag damit bei 99 Prozent. Im Einzugsgebiet der Ruhr in Nordrhein-Westfalen liegt der Füllstand der Talsperren mittlerweile bei 94,8 Prozent mit noch leicht steigender Tendenz. Im Harz ist die Okertalsperre dagegen nur zu 48 Prozent gefüllt.
Die meisten Modelle rechnen ab diesem Donnerstag wieder vermehrt Regenfälle, diese vor allem im Nordwesten und Südwesten Deutschlands. Damit können sich die Wasserstände etwa ab dem Wochenende zumindest wieder stabilisieren. Die große Trendwende ist damit noch nicht verbunden. Niemand kann allerdings sagen, wie es im Mai und im Sommer weitergeht.
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