Update zum Sturm ab Sonntag
Noch ist es ruhig in Mitteleuropa, aber das ist nur die Ruhe vor dem Sturm, der am Sonntag und Montag zum Teil erhebliche Behinderungen im Straßen- und Schienenverkehr auslösen kann. Noch immer sind sich die Modelle nicht ganz einig. Während das europäische Wettermodell in NRW mit Orkanböen bis über 130 km/h rechnet, sehen einzelne andere Modelle „nur“ schwere Sturmböen bis etwa 100 km/h. Auch dies kann für einige Schäden reichen.
Das Tief mit dem Namen SABINE rast in den kommenden Tagen unter erheblicher Verstärkung über den Atlantik und liegt am Sonntagabend mit einem Kerndruck von weniger als 955 Hektopascal über der nördlichen Nordsee. An seiner Südseite stellen sich zu Hochdruckgebieten über Südeuropa große Luftdruckgegensätze ein.
In gelb sind in der Animation Sturmböen von mehr als 80 km/h dargestellt, in orange schwere Sturmböen mit mehr als 100 km/h, in rot Orkanböen. Zunächst wird vor allem der Nordwesten Deutschlands erfasst, zum Montagmorgen auch das südliche Bayern.
Es ist erstaunlich, dass das ECMWF auch im neuen Lauf bei Orkanböen in NRW bleibt (Nacht auf Mo). Hier die neue Karte – nur eine Berechnung – KEINE Vorhersage von uns!
Die Zwischenläufe des ECMWF gibts bei uns mit Abo+Zusatzfeatures: https://t.co/tPoPjhornC #Sabine /FR pic.twitter.com/eDBqkVBn0f— Kachelmannwetter (@Kachelmannwettr) February 7, 2020
Extrem sehen schon seit Tagen die Berechnungen des europäischen Wettermodells aus mit Böen in NRW bis etwa 130 km/h.
#Sturm #SABINE: erste graphische Einschätzung der Sturmsituation ab Sonntag. In den rot markierten Bereichen sind schwere Sturmböen um 100 km/h wahrscheinlich, einzelne orkanartige Böen oder Orkanböen ebenfalls. Besonders in Gewitternähe muss darauf geachtet werden. /V pic.twitter.com/oOHHUMPLvU
— DWD (@DWD_presse) February 7, 2020
Da alle Modelle einen sehr starken Höhenwind bis über 150 km/h in rund 1,5 Kilometer Höhe berechnet, kommt es darauf an, ob mit Schauern und Gewittern der Höhenwind bis zum Boden herabgemischt wird. Vor allem in Gewittern sind damit örtliche Orkanböen durchaus denkbar, flächendeckend werden diese eher nicht auftreten. Mit dem sehr starken Höhenwind steigt in der Nacht zum Montag vor allem mit dem Durchzug der Kaltfront des Tiefs auch die Tornadogefahr an. Mit ausgeprägten Kaltfronten von Wintersturmtiefs sind oftmals auch Tornados verbunden.
Wie die Warnkarte des Deutschen Wetterdienstes zeigt, steckt also durchaus einiges an Potenzial in dem Sturm, der besonders am Montagmorgen gebietsweise den Berufsverkehr auf Straßen und Schienen lahmlegen wird. Gerade Pendler sollten sich auf größere Probleme einstellen, dazu gehören eventuell auch eingestellter Schienenverkehr in einigen Landesteilen. Auch Schulausfälle sind hier und da möglich. Dennoch kann man den bevorstehenden Sturm nicht mit den großen Stürmen wie LOTHAR (1999), KYRILL (2007) oder den Sturmserien 1990 vergleichen.
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