Rückblick auf stürmischen März
Der März 2019 geht als sehr windiger Monat in die Wettergeschichte ein. Fast drei Wochen lang zogen immer wieder Sturmtiefs vom Atlantik nach Mitteleuropa und lösten hier eine ungewöhnliche Sturmserie aus. Besonders die beiden Stürme DRAGI und EBERHARD bleiben in Erinnerung. Etwa ab dem 20. März bestimmten mit kurzen Unterbrechungen Hochdruckgebiete das zeitweise frühlingshaft warme Wetter in Deutschland. Insgesamt war der März deutlich wärmer und niederschlagsreicher als im Mittel. Die Sonne schien im Süden länger, im Norden dagegen weniger als im Durchschnitt.
Das Sturmfeld des Tiefs DRAGI erfasste am 09. März vor allem den Norden und die Mitte Deutschlands. Besonders in Verbindung mit Schauern und Gewittern traten gebietsweise schwere Sturmböen auf, vereinzelt auch mehr. In Wunsiedel-Schönbrunn im Norden Bayerns wurde mit 124 km/h eine Orkanböe registriert. Schäden durch Starkregen und heftige Böen gab es unter anderem in einem Streifen vom Niederrhein bis ins Ruhrgebiet. Das kleine Randtief EBERHARD zog am 10. März sehr rasch über Deutschland hinweg. An der Südseite des Tiefs traten etwa ab einer Linie vom Münsterland bis zur Lausitz und südlich davon verbreitet schwere Sturmböen und orkanartige Böen auf, örtlich gab es auch Böen bis Orkanstärke. Dadurch gab es erhebliche Schäden, zahlreiche Bäume stürzten um und Dächer wurden beschädigt. Viele Straßen und Bahnstrecken wurden blockiert. In NRW wurde am Sonntagnachmittag der gesamte Bahnverkehr eingestellt. Im Sauerland starb ein Mensch in einem PKW, der von einem Baum getroffen wurde. Am 13. März gab es in Roetgen (NRW) den ersten bestätigten Tornados des Jahres.
Im Vergleich zum Mittel der Jahre 1961 bis 1990 war der März 2019 meist 2 bis 3,5 Grad wärmer. Betrachtet man die wärmere Periode von 1981 bis 2010, sind die Abweichungen geringer, sie liegen dennoch etwa 1,5 bis 2,5 Grad über dem Mittel.
Deutschlandweit lag das Temperaturmittel im März nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes bei 6,6 Grad. Damit liegt der März 2019 in der Reihe seit 1881 an achter Stelle. Damit gab es den zwölften Monat in Folge mit Temperaturen über dem Durchschnitt. Dies gab es seit der Jahrtausendwende zuvor schon zweimal, davor seit Beginn der Aufzeichnungen noch gar nicht. Die höchste Temperatur im März wurde am 22. mit 22,0 Grad in Waltrop-Abdinghof (NRW) registriert, der tiefste Werte zwei Tage zuvor mit -9,2 Grad in Oberstdorf.
Die Niederschlagsmengen fielen sehr unterschiedlich aus, meist war es aber nasser als im Durchschnitt. Sehr trocken war es zum Beispiel im Thüringer Becken, extrem nass dagegen im Nordwesten und hier vor allem im Nordseeküstenbereich.
Die Sonne schien nach Nordosten hin zum Teil nur halb so lang wie im Mittel. Dagegen wurde am Bodensee fast 50 Prozent mehr Sonnenschein registriert.
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