Seltsame Wolken in der Antarktis

Glatte, stationäre Wolken über einem Berg werden gar nicht so selten als unbekannte Flugobjekte gemeldet. Dabei gibt es eine einfache Erklärung dafür, auch wenn die Wolken in diesem Fall aus der Satellitenperspektive auf den ersten Blick schon sehr seltsam aussehen.




Föhnwolken und Schatten in der Antarktis am 29.12.2020, Quelle: NASA’s Earth Observatory

Am 29. Dezember 2020 wurden diese Aufnahmen über der Eisenhower Range in den Transantarctic Mountains in der Antarktis aufgenommen. Der Gebirgszug wird im Norden und im Süden von Gletschern umschlossen.

Die Wolken sind so genannte Lenticularis-Wolken, wie sie viele von uns bei Föhn in den Alpen kennen. Sie entstehen, wenn Luft schnell gegen einen Gebirgszug strömt, in diesem Fall die Eisenhower Range. Die Luft wird gezwungen, aufzusteigen und weht über das Gebirge hinweg, bevor sie auf der Rückseite wieder hinabstürzt. Vereinfacht dargestellt kühlt sich die aufsteigende Luft ab und es bilden sich Wolken, während sich in der absinkenden Luft die Wolken auflösen. An den Spitzen der dabei entstehenden Wellen zeigen sich die bekannten weichen Wolken. Dabei scheint es so, als diese an Ort und Stelle verharren, manchmal über Stunden hinweg. Tatsächlich ist es so, dass sich die Föhnwolken ständig neu bilden.

Föhnwolken und Schatten in der Antarktis am 29.12.2020, Quelle: NASA’s Earth Observatory

In Deutschland kennt man solche Föhnwolken (lateinisch: lenticularis) vor allem am Alpenrand, aber auch in den Mittelgebirgen können sich vorkommen. Aus der Antarktis liegen nur wenige Fotos und Berichte vor, abgesehen von Satellitenaufnahmen. Wegen der kaum vorhandenen Farbkontraste der weißen Wolken zum weißen Eis mussten die Bilder leicht bearbeitet werden. Deutlich zeichnen sich die Schatten der Wolken ab.

Titelbild: NASA’s Earth Observatory

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