ANTONIA bringt neuen Sturm
Wie erwartet überquerte am Freitag und in der Nacht zum Samstag das Sturmfeld des Orkantiefs ZEYNEP weite Teile Deutschlands. Vor allem in der Nordhälfte richteten Böen bis Orkanstärke teils große Schäden an. An der Nordsee wurden dabei Böen bis über 140 km/h gemessen und in Hamburg gab es eine sehr schwere Sturmflut. Die nachfolgende Sturmpause ist aber nur die Ruhe vor dem nächsten Sturm. In der Nacht zum Montag überquert die markante Kaltfront des kräftigen Sturmtiefs ANTONIA Deutschland von Nordwest nach Südost. Verbreitet muss dabei mit teils schweren Sturmböen, vor allem in Schauern und Gewittern örtlich auch mit orkanartigen Böen gerechnet werden. Der Sturm ist nicht so stark wie sein Vorgänger, viele Äste und Bäume sind aber schon vorgeschädigt und nun dem erneuten Sturm ausgesetzt.
Das Tief ZEYNEP (international: Eunice) zog unter Verstärkung zu einem Orkantief sehr rasch über Irland und England hinweg zur Nordsee und weiter über Dänemark und Südschweden zum Baltikum. Sein Sturmfeld erfasste unter anderem Irland, Wales, England, Benelux und Nordfrankreich sowie vor allem die Nordhälfte Deutschlands mit Böen von verbreitet 90 bis 120 km/h, örtlich auch darüber, an der Nordsee örtlich mit Orkanböen bis über 140 km/h. In der Nacht und in den Frühstunden am 19. Februar (Samstag) trat an der gesamten deutschen Nordseeküste eine schwere Sturmflut auf, in Hamburg auch eine sehr schwere Sturmflut mit einem Wasserstand von etwa 3,75 Metern über dem mittleren Tidehochwasser.
Besonders schlimm traf der Sturm Wales und den Südwesten und Süden Englands mit verbreiteten Böen bis über 140 km/h auch im Binnenland, und das über mehrere Stunden hinweg. Es gab schwere Schäden. Auf der Isle of Wight vor der englischen Südküste wurde eine Spitzenböe von 196 km/h registriert – der bisher höchste Wert in England seit Beginn der Aufzeichnungen. Damit gehört ZEYNEP in England zu den bisher stärksten bekannten Stürmen. In Deutschland gab es schon deutlich schwerere Stürme, hier ein Vergleich einiger Messwerte im Bereich von ZEYNEP zu den Rekordwerten:
Vor allem in Teilen Westeuropas war #Orkan #ZEYNEP (#StormEUNICE) ein Naturereignis mit historischer Dimension. Und in Deutschland? Da gab es noch ganz andere Kaliber. Mehr dazu im Thema des Tages: https://t.co/2E3GWDFuGt /V pic.twitter.com/bItU0AJPNC
— DWD (@DWD_presse) February 19, 2022
Die Böen in Deutschland zwischen 18 und 19 Uhr am Freitag:
Die Windspitzen zwischen 18 und 19 Uhr mit Orkanböen am Flughafen Münster/Osnabrück. Das Orkanfeld von #Zeynep wütet gerade im Norden von NRW. Hier ziehen auch noch einige Schauer durch. (Zum Ablesen in die Länder) /LDhttps://t.co/36h4BTVg5P
— Kachelmannwetter (@Kachelmannwettr) February 18, 2022
Die Böen in Deutschland zwischen 19 Uhr am Freitag und 1 Uhr am Samstag:
Das waren die maximalen Windböen vom #Orkan #Zeynep von Freitag 19 Uhr bis Samstag 1 Uhr. Zum Ablesen in die Länder/Kreise. https://t.co/M1skTQV76U
— Kachelmannwetter (@Kachelmannwettr) February 19, 2022
& von Samstag 01 Uhr bis Samstag 07 Uhr:https://t.co/3RDXF6Y3Rj
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Nun zum neuen Sturm ANTONIA:
In der Animation der Modellkarten erkennt man zunächst noch das rasch abziehende Tief ZEYNEP. Bei Island (links oben am Kartenrand) kommt das neue Sturmtief ANTONIA ins Bild. Zusammen mit einem Randtief zieht es wie seine Vorgänger in Richtung Südskandinavien. Das Sturmfeld erfasst dabei weite Teile Mitteleuropas, wobei die stärksten Böen meist beim Durchzug einer markanten Kaltfront auftreten.
Morgen am Sonntag überquert uns die #Warmfront vom neuen #Sturmtief #Antonia und nachts kommt die #Kaltfront, die mittags über Schottland und Irland liegt. Für Details in die Länder/Regionen. https://t.co/GT12lLpf5o /CG pic.twitter.com/LfrS2IdCax
— Kachelmannwetter (@Kachelmannwettr) February 19, 2022
Das Sturmtief ANTONIA mit Warm- und Kaltfront am Sonntagmittag noch mit Zentrum bei Island.
Im Laufe des Sonntagabends erfasst das Sturmfeld den Westen Deutschlands. Mit dem Durchzug der Kaltfront des Tiefs ANTONIA können teils schwere Sturmböen zwischen 80 und 100 km/h auftreten, örtlich auch darüber.
In der Nacht kommt die Kaltfront mit teils schweren Sturmböen recht rasch weiter nach Südosten voran. Örtlich können auch orkanartige Böen bis über 110 km/h auftreten, dies vor allem in kräftigen Schauern und Gewittern.
Dies Schauer und Gewitter können sich dabei in Linien anordnen, möglicherweise entsteht eine regelrechte Gewitterfront mit teils heftigen Böen. Auch die Tornadogefahr steigt beim Durchzug der Kaltfront mit den Gewittern an.
Dies hängt mit der extrem starken Windscherung zusammen. Es treten innerhalb der untersten Schicht der Atmosphäre sehr große Windunterschiede zwischen dem Boden und einem Kilometer Höhe auf.
Bis zum Montagmorgen überquert die Kaltfront weite Teile Deutschlands. In weiten Landesteilen können Sturmböen auftreten, teils auch schwere Sturmböen von 90 bis 100 km/h und vereinzelt orkanartige Böen um 110 km/h. An der deutschen Nordseeküste besteht wieder die Gefahr einer dieses Mal allerdings nur leichten Sturmflut. Insgesamt kann man das neue Sturmereignis nicht mit den beiden vorausgegangenen Stürmen vergleichen, aber mit der Vorgeschichte drohen erneut einige Schäden mit abbrechenden Ästen und umstürzenden Bäumen.
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