April mit Achterbahnwetter
Der April 2024 bescherte uns ein Auf und Ab mit einer regelrechten Achterbahnfahrt der Temperaturen. Zu Beginn des Monats und auch zum Monatsende gelangte aus Nordafrika sehr warme Luft nach Mitteleuropa. Dazwischen gab es vor allem ab Monatsmitte auch sehr kühle Abschnitte. Insgesamt war der April etwas wärmer, meist nasser und grauer als im langjährigen Mittel.
Im Vergleich zum Mittel der Jahre 1991 bis 2020 lagen die Temperaturen im April 2024 nach Messwerten des Deutschen Wetterdienstes meist zwischen 0 und 1 Grad über den Mittelwerten, im Osten betrug die Abweichung örtlich bis etwa 2 Grad. Insgesamt gab es große Temperaturschwankungen. Schon am 06. wurde in Ohlsbach (Baden-Württemberg) mit 30,1 Grad der bundesweit bisher höchste Wert des Jahres gemessen. Einen massiven Kaltluftvorstoß gab es zur Monatsmitte. Den tiefsten Wert des Monats meldete am Morgen des 23. Deutschneudorf-Brüderwiese im Erzgebirge mit -8,8 Grad.
Das Deutschlandmittel lag im Apri 2024 bei 9,9 Grad und damit im oberen Mittelfeld der bis 1881 zurückreichenden Temperaturreihe. Das Mittel der Jahre 1991 bis 2020 liegt bei 9,0 Grad, in der kühleren Periode 1961 bis 1990 bei 7,4 Grad.
Der zurückliegende April fiel vor allem in der Nordwesthälfte teils deutlich nasser aus als langjährigen Mittel. Gebietsweise fiel mehr als das Doppelte der durchschnittlichen Mengen. Auf der Nordseeinsel Helgoland wurden mit 92,0 Litern sogar mehr als das Zweieinhalbfäche (258 Prozent) gemessen. Deutlich trockener war es dagegen in einigen Regionen im Osten und Süden des Landes. In Erfurt kamen gerade einmal 23,1 Liter zusammen, entsprechend 68 Prozent des Mittelwertes. Die höchste Tagessumme wurde am 19. April in Schöfweg am Bayerischen Wald (Bayern) mit 49,7 Liter pro Quadratmeter gemessen.
Bisher sind für den April 2024 in Deutschland 4 Tornados bestätigt, dazu kommen 6 weitere Tornadoverdachtsfälle. Drei der vier bestätigten Falle traten am 04. April auf, alle erreichten die Stufe F1 der Fujita-Skala bzw. EF1 der neueren Tornadoskala. Am Nachmittag hinterließ zunächst ein Tornado eine schmale Schneise mit erheblichen Schäden quer durch Teile von Korschenbroich in NRW. Am Abend richteten zwei Tornados einige Schäden in der Oberpfalz in Bayern an. Der erste Tornado traf den Ort Schirmitz, der zweite die Gemeinden Wackersberg und Holnstein. Am 24. April wurde schließlich ein Tornado auf der Nordsee vor Büsum beobachtet.
Die Sonne hielt sich im April 2024 deutlich zurück. Dies galt besonders in der Nordwesthälfte. Am Flughafen Münster/Osnabrück wurden nur 104,1 Sonnenstunden registriert, was etwa zwei Drittel des Mittels entspricht (68 Prozent). Knapp erreicht wurden die Mittelwertes gebietsweise im Südosten des Landes.
Titelbild: Achim Otto
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