Arktiseis weiter auf dem Rückzug
Nach der Zunahme im Herbst und Winter hat das arktische Meereis im März 2023 das diesjährige Maximum erreicht. Auch dieser Winter blieb bei der Eisausdehnung deutlich hinter den langjährigen Mittelwerten zurück, nach Aufzeichnungen des National Snow and Ice Data Center des US-Wetterdienstes lag der zurückliegende Winter sogar an fünfter Stelle der eisärmsten Jahre seit Beginn der Satellitenmessungen.
Die Eisausdehnung in der Arktis erreichte um den 06. März das Maximum von 14,62 Millionen Quadratkilometer und lag damit 1,03 Quadratkilometer unter dem Mittel der Jahre 1981 bis 2010. Im Vergleich zum Mittel fehlt im Winter 2023 eine Fläche, die mehr als 2,5 mal so groß ist wie Deutschland.
Die Karte zeigt die Eisausdehnung zum Maximum dieses Winters. Dafür wird auf Satellitenbildern ein Gitternetz gespannt und für jedes kleine Quadrat geschaut, ob mindestens 15 Prozent der Fläche mit Eis bedeckt sind – falls ja, zählt das Quadrat zur eisbedeckten Fläche. Das Februar-Mittel der Jahre 1981 bis 2010 ist in gelb dargestellt.
Die Grafik zeigt, dass 2023 deutlich eisärmer ist als im Durchschnitt. Die Eisausdehnung liegt sogar recht nahe am bisherigen Minimum in 2017.
Der Trend ist eindeutig: Seit dem Start der Satellitenmessungen im Jahre 1979 traten die zehn Jahre mit der geringsten Eisausdehnung sämtlich seit 2006 auf. Die Schmelzphase im Sommer ist in den vergangenen Jahrzehnten länger geworden. Damit absorbiert der Ozean mehr Sonnenlicht und das Meerwasser heizt sich weiter auf . Damit wird voraussichtlich die Eiszunahme im nächsten Herbst und Winter verringert. Das Eisminimum wird üblicherweise im September erreicht, der genaue Verlauf ist aber stark wetterabhängig. Es bleibt abzuwarten, wie viel Eis bis dahin schmilzt und wie viel mehrjähriges Eis überlebt. Denn je weiter der Trend zu weniger arktisches Eis geht, desto größer dürfte auch die Verlust an mehrjährigem Eis sein, welches einen signifikanten Einfluss auf das Klima hat.
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