Dramatischer Gletscherschwund

Ein Phänomen wird sehr häufig in Verbindung gebracht mit der globalen Klimaerwärmung: Das Abschmelzen fast aller Gletscher weltweit. Wie drastisch dieser Rückgang zum Teil bereits ist, soll hier an einem Beispiel in Alaska gezeigt werden. Hier hat sich der Yakutat-Gletscher inzwischen um etliche Kilometer zurückgezogen und ein Ende des Gletscherschwunds ist nicht in Sicht.




Yakutat-Gletscher am 22. August 1987, Quelle: NASA

Das Satellitenbild zeigt den Yakutat-Gletscher am 22. August 1987 mit dem Harlequin Lake unterhalb des Gletschers, der sich im Süden Alaskas befindet.

Yakutat-Gletscher am 13. August 2013, Quelle: NASA

Das Satellitenbild aus dem August 2013 zeigt, wie am unteren Ende des Gletschers das Eis förmlich „zerbröselt“ und auf dem See zahlreiche Eisberge treiben.

Yakutat-Gletscher am 21. September 2018, Quelle: NASA

Bis zum September 2018 hat sich der Gletscher weit zurückgezogen und die Wasserfläche des Sees ist deutlich größer geworden.

Die Animation zeigt den dramatischen Rückgang des Gletschers. Vor allem in den vergangenen 5 Jahren war der Schwund besonders groß. Eisberge mit einer Länge von mehr als zwei Kilometern brachen in den vergangenen Jahren vom Gletscher ab. Aktuell sind aber auf dem Satellitenbild kaum noch größere Eisberge zu sehen. Das Ende des Gletschers befindet sich mittlerweile in sehr flachem Wasser und größere Eisberge können kaum noch abbrechen. Die Vorderseite des Gletschers, von der die Eisberge abbrechen, ist von 6 Kilometer Breite im Jahre 2013 inzwischen auf 2 Kilometer geschrumpft.

Während einer Expedition im Jahre 1894 wurde der Yakutat-Gletscher vermessen. Der Gletscher startete danach bald seinen Rückzug und der zunächst kleine See Harlequin Lake entstand. In den vergangenen Jahrzehnten wurde der See rasch größer. Seit 1987 hat sich der Gletscher um mehr als 10 Kilometer zurückgezogen. Der Rückzug und gleichzeitig auftretende Schwund der Eismasse wird auf die zunehmende Erwärmung und auf fehlende Neuschneemengen im oberen Bereich zurückgeführt. 2013 schätzten Wissenschaftler der University of Alaska, dass der Gletscher das Jahr 2100 nicht überstehen wird, wenn die klimatischen Bedingungen nicht günstiger werden. Bei weiter fortschreitender Erwärmung könnte der Gletscher aber auch schon 2070 verschwunden sein. Um seine ursprüngliche Größe wiederherzustellen, müssten die durchschnittlichen Temperaturen um 1,5 Grad sinken und die Niederschläge um 50 Prozent oder mehr zunehmen – ein sehr unrealistisches Szenario.

Weltweit befinden sich nahezu alle Gletscher seit Jahrzehnten auf dem Rückzug, zum Teil haben sie drastisch an Fläche und Masse verloren. Vergleicht man alte Fotos aus den Alpen mit dem aktuellen Stand, so fehlt oft die Hälfte oder mehr der Gletscher. Nur wenige Gletscher sind in den vergangenen Jahren noch gewachsen, so in Einzelfällen in Norwegen und Neuseeland. Die Gletscher sind die größten Süßwasserspeicher der Erde, sie speichern etwa 70 Prozent des Süßwassers. Sie haben ganze Landschaften geprägt. Der Gletscherschwund ist eine von vielen Folgen der globalen Klimaerwärmung.

Derzeit findet im polnischen Katowice die 24. UN-Klimakonferenz statt, bei der über die Umsetzung des Pariser Weltklimaabkommens aus dem Dezember 2015 beraten wird. Viele Klimaexperten erwarten mit der weiteren Erwärmung in Zukunft einen weiteren Rückzug oder sogar das Verschwinden vieler Gletscher.

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