El Niño mit weit reichenden Auswirkungen
Ende des vergangenen Jahres stiegen die Wassertemperaturen im zentralen und östlichen tropischen Pazifik deutlich an und ein schwaches El Niño-Warmereignis stellte sich seitdem ein. Wie lange es anhält, ist noch völlig offen. Auch wenn der derzeitige El Niño längst nicht so stark ist wie in den Jahren 2015/16, so könnte er dennoch weit reichende Auswirkungen auf das Wettergeschehen rund um den Pazifik haben.
Die Grafik zeigt die Entwicklung des Oceanic Nino Index (OCI) seit 2008. Der Index beschreibt die Temperaturabweichung in der Pazifikregion zwischen 5 Grad nördlicher und südlicher Breite sowie zwischen 120 und 170 Grad westlicher Länge. Die Temperaturen werden über drei Monate hinweg gemittelt. Abweichungen von 0,5 Grad und mehr werden farbig dargestellt. Im Herbst 2018 näherten sich die Abweichungen der 0,5-Grad-Grenze, die seit dem Dezember 2018 überschritten wird. Zuletzt wurde 2015/16 ein lang anhaltender El Niño beobachtet.
Die Wassertemperaturen im tropischen Pazifik. Wie üblich liegen die Temperaturen im Westpazifik bei und über 30 Grad, während es vor der südamerikanischen Pazifikküste deutlich kälter ist. Im unteren Bild sind die Abweichungen zu den langjährigen Mittelwerten dargestellt. Entlang des Äquators ist das Wasser verbreitet wärmer als im Mittel.
In den vergangenen Monaten stiegen die Wassertemperaturen vor allem im Bereich der Datumsgrenze und weiter östlich an. Gebietsweise erreichten die positiven Temperaturabweichungen von den Mittelwerten 1 bis 2 Grad und mehr.
Betrachtet man dazu noch die Wassertemperaturen nicht nur an der Oberfläche, sondern auch in größeren Tiefen, dann fällt auf, dass vor allem im östlichen Pazifik die Werte in jüngster Zeit zum Teil extrem angestiegen sind.
Die Vorhersagen der verschiedenen Modelle weichen wie üblich recht stark voneinander ab. Bei den meisten liegen die Wassertemperaturen im zentralen und östlichen tropischen Pazifik über dem Mittelwert, was dafür spricht, dass der schwache El Niño noch einige Monate anhalten könnte.
El Niño hat oft weit reichende und globale Auswirkungen. Deutlich trockener ist es meist im südlichen Afrika, in Südostasien und Australien. Mehr Niederschlag fällt oft entlang des tropischen Pazifiks, besonders ab der Datumsgrenze und weiter östlich bis zur südamerikanischen Küste. Die Neigung zu Hitzewellen in Teilen Australiens ist erhöht. Während due Hurrikanaktivität auf dem nordöstlichen Pazifik stärker ist, erzeugt El Niño auf dem Nordatlantik oft ungünstige Höhenwinde und die Aktivität wird hier eher unterdrückt. Welche Auswirkungen El Niño in Europa hat, ist noch nicht genau bekannt.
Im Bereich Kolumbien – Ecuador – Peru treten während eines El Niño-Warmereignisses häufig schwere Unwetter auf, sogar über dem sonst kühlem Pazifikwasser bilden sich Schauer und Gewitter, die an den Küsten teils große Regenmengen hervorbringen können.
Mit El Niño bezeichnet man ein Phänomen, bei dem sich das Wasser im zentralen und östlichen tropischen Pazifik stark erwärmt und sich die übliche Zirkulation im pazifischen Raum umstellt. Da diese Erwärmung seinen Höhepunkt meist zur Weihnachtszeit erreichte, wurde sie El Niño getauft, was in Südamerika für das Christkind steht. Für die örtlichen Fischer bedeutete sie das Ende der Fischfangsaison und war lange Zeit ein jährlich wiederkehrendes Ereignis. Inzwischen versteht man unter El Niño nur noch ein ungewohnt starkes Warmwasserereignis. Das Gegenteil von El Niño wird La Niña genannt.
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