Ende des Niedrigwassers

Nach den Regenfällen am Wochenende hat der erwartete Anstieg der Pegelstände am heutigen Montag verstärkt eingesetzt. Und mit weiterem Regen wird das seit fast einem halben Jahr anhaltende und damit längste Niedrigwasser seit mehreren Jahrzehnten noch in dieser Woche beendet. Damit dürften auch die laut Medien aufgetretenen Versorgungsengpässe in einigen Teilen Deutschlands sehr bald der Vergangenheit angehören. Im Nordosten und im Lee einiger Mittelgebirge fällt allerdings nur wenig Regen.




Pegelstand des Rheins in Worms, Quelle: Unwetteralarm

Der Pegelstand in Worms lag lange Zeit unter dem alten Rekord aus dem Jahr 2003. Seit dem Februar 2018 lag der Wasserstand in Worms fast durchweg unter den Mittelwerten und seit Ende Juni im Bereich der bisherigen Tiefstwerte oder sogar noch darunter. Im Oktober 2018 wurde zeitweise nur noch ein Rekordwert von 2 Zentimetern angezeigt. Seit der vergangenen Nacht steigt die Kurve hier deutlich an. Der Anstieg wird sich in dieser Woche zeitweise noch deutlich beschleunigen. Bereits am Mittwoch/Donnerstag kann ein Wasserstand von rund 2 Metern erreicht werden.

Pegelstand des Rheins in Köln, Quelle: Unwetteralarm

Auch an der berühmten Pegeluhr in Köln wird seit der Nacht ein deutlicher Anstieg verzeichnet. Nach Pegelständen von häufig unter 80 Zentimetern und damit unter dem Wert aus dem Herbst 2003 können bis zum kommenden Wochenende 3 Meter und mehr erreicht werden. Von einer Hochwasserlage ist dies noch weit entfernt, aber vielfach werden wieder die durchschnittlichen Pegelstände für diese Jahreszeit erreicht.

Die 12stündigen Regenmengen bis zum Montagmorgen. Knapp 40 Liter pro Quadratmeter kamen örtlich im Schwarzwald zusammen.

Erwartete Regenmengen aus dem ICON-Modell bis zum Samstagmorgen, Quelle: Unwetteralarm

Bis zum Samstagmorgen rechnet das ICON-Modell im Bergischen Land mit zusätzlichen Regensummen bis etwa 70 Liter pro Quadratmeter, im Schwarzwald sind vor allem in Staulagen örtlich 100 bis 150 Liter möglich. Es fällt auf, dass im Windschatten der Mittelgebirge deutlich niedrigere Mengen zusammenkommen, so zum Beispiel im Lee von Eifel, Hunsrück und Sauerland, aber auch von Harz und Thüringer Wald. Hier wird die Trockenheit noch nicht wirklich beendet und auch die Flusspegel reagieren hier nur zögernd. Nach und nach wird aber auch hier die Niedrigwasserlage zumindest abgeschwächt. Bis zum Wochenende dürfte die Elbe in weiten Abschnitten um 30 bis 50 Zentimeter ansteigen, je nach genauem Wetterablauf auch mehr.

Wie bei jedem einzelnen Wetterereignis kann man auch dieses Niedrigwasser nicht eindeutig auf die Klimaerwärmung zurückführen. Dennoch erwarten viele Klimaexperten mit der weiteren Erwärmung in Zukunft eine Häufung extremer Wetterlagen und auch von Dürre und Niedrigwasser. Derzeit findet im polnischen Katowice die 24. UN-Klimakonferenz statt, bei der über die Umsetzung des Pariser Weltklimaabkommens aus dem Dezember 2015 beraten wird.

Ausführliche Informationen zu Unwettern aller Art und anderen Naturgewalten gibt es auf meiner umfangreichen Internetseite:




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