Erste Februarhälfte mit Extremwinter
Die erste Hälfte des Februar 2021 brachte in Deutschland sehr unterschiedliches Wetter. Einer extrem kalten Nordhälfte steht ein relativ milder Süden entgegen. Prägend war ein markanter Wintereinbruch, der zunächst den Norden und im Laufe der zweiten Februarwoche auch den Süden Deutschlands erfasste und Teile des öffentlichen Lebens lahmlegte. Auf vielen Straßen und Schienen ging zeitweise nichts mehr.
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— Unwetteralarm 😷 (@unwetteralarm) February 7, 2021
Schneemassen in einem breiten Streifen quer durch Deutschland (Foto: Benndorf in Sachsen-Anhalt), erhebliche Schneeverwehungen, stundenlanger Eisregen mit massivem Eisansatz und frostige Temperaturen bei schneidend kaltem Ostwind – das war der Wintereinbruch, der zum 07. Februar (Sonntag) einige Regionen Deutschlands erfasste. Besonders betroffen waren Teile von Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Hessen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.
Auslöser für die Unwetter in Teilen Deutschlands war eine ausgeprägte Luftmassengrenze, die sehr milde und feuchte Luft über dem Südwesten Deutschlands von trockenkalter Luft im Nordosten trennte.
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Bereits am späten Samstagnachmittag (06.02.) formierte sich quer über Deutschland allmählich ein Niederschlagsgebiet, zunächst meist Regen. Im Laufe des Abends fiel am Niederrhein, im Münsterland und in Ostwestfalen mehr und mehr Schnee und die Schneefallzone weitete sich immer mehr aus. Zeitweise schneite es sehr kräftig und bei auffrischendem Ost- bis Nordostwind bildeten sich bald erste Schneeverwehungen. Bis zum Morgen kamen gebietsweise Neuschneemengen von 20 bis 30 Zentimeter zusammen, mit weiteren Schneefällen tagsüber wuchs die Schneedecke vor allem im Münsterland auf bis zu 40 Zentimeter an.
Südlich schloss sich ebenfalls ab Samstagabend ein Streifen an, in dem Regen aus der wärmeren Luft in der Höhe in die bodennahe Kaltluftschicht fiel und schließlich an Gegenständen gefror. Die Folge war zum Teil zentimeterdicker Eisansatz, der unter anderem Oberleitungen reißen ließ. Erst zum 09. Februar erreichte die Kaltluft auch den Süden Deutschlands.
So sieht der #Flockdown auf den Autobahnen aus. pic.twitter.com/YsRXDzvHN7
— Stefan Zimmer (@ZwieZimmer) February 7, 2021
Selbst auf der Verkehrskarte von Google Maps zeichnete sich deutlich der Streifen von den Niederlanden bis nach Sachsen ab, der am stärksten betroffen war. Hier lief der Verkehr deutlich langsamer. In Anlehnung an den Ausdruck Lockdown in Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie verbreitete sich in den Social Media der Hashtag #Flockdown.
Die Bilanz für die erste Februarhälfte:
Im Vergleich zum Mittel der Jahre 1991 bis 2020 war die erste Februarhälfte 2021 nach Messwerten des Deutschen Wetterdienstes im Norden und in der Mitte 4 bis 7 Grad kälter, im äußersten Süden lag sie dagegen im Bereich der Mittelwerte. Die tiefsten Temperaturen wurden in der Nacht zum 10. Februar gemessen, laut DWD mit -26,7 Grad in Mühlhausen (Thüringen) und laut Kachelmannwetter und Vereinigter Hagelversicherung -27,7 Grad in Gotha (ebenfalls Thüringen).
Das Deutschlandmittel lag in der ersten Februarhälfte 2021 bei -2,1 Grad und damit im unteren Mittelfeld der bis 1881 zurückreichenden Temperaturreihe.
Sehr trocken war es in weiten Teilen Norddeutschlands. Auf der Nordseeinsel Helgoland kamen bisher gerade einmal 4 Prozent der durchschnittlichen Februarmenge zusammen. In den meisten Teilen war es sehr nass bzw. schneereich. In Magdeburg waren es bisher schon 75 Prozent mehr als im Mittel des gesamten Monats.
Die erste Februarhälfte war zunächst in den meisten Landesteilen sonnenscheinarm. In der eingeflossenen trockenen Kaltluft wurde die schwache Bilanz aus den ersten Februartagen in der zweiten Woche vor allem in der Westhälfte noch aufgebessert und am Flughafen Köln/Bonn wurden bereits 69 Prozent des Februarmittels registriert.
Titelfoto: Markus Baatz
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