ISS: Geisterhafte Wolken

Geisterhafte blau-weiße Schlieren beobachteten die Astronauten an Bord der Internationalen Raumstation ISS am 17. und 18. Juli 2023 bei ihren Flügen auf der Nachtseite der Erde – zu sehen waren so genannte Leuchtende Nachtwolken. In einem Projekt mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Kooperation mit der NASA und den Universitäten Bonn und Bochum werden hier von Zeit zu Zeit interessante ISS-Fotos und Videos vorgestellt.



Weit über den dunklen Wolken der Troposphäre schimmern die filigranen Gebilde in der hohen Atmosphäre in Richtung Norden, wo die Dämmerung den Nachthimmel erhellt. Bei diesen Schlieren handelt es sich um sogenannte Leuchtende Nachtwolken (engl. Noctilucent Clouds, kurz NLC), die sich in etwa 80-85 km Höhe im oberen Bereich der Mesosphäre befinden. Wichtig für die Entstehung von Leuchtenden Nachtwolken scheinen lokal sehr niedrige Temperaturen bis -140°C zu sein.

Aufgrund der großen Höhe werden die Wolken von der flach unter dem Horizont stehenden Sommersonne noch während der Nacht angestrahlt, was das spektakuläre und namensgebende Leuchten erklärt. Die besten Bedingungen für die Entstehung von NLC ist in den Sommermonaten um die Sonnenwende und damit stehen auf der Nordhalbkugel die Chancen im Juni und Juli gut Leuchtende Nachtwolken zu sehen.

Besonders viele NLC beobachteten die Astronauten bei ihrem Flug am 17. Juli 2023 über der Mongolei, dabei entstand eine Reihe von beeindruckenden Bildern.

Flugbahn der ISS über der Mongolei am 17.07.2023, Quelle: Columbus Eye

Einen Tag später waren erneut Leuchtende Nachtwolken von der ISS aus zu sehen. Zunächst über Tibet, wo sich ein langer Schleier in der Hochatmosphäre befand. 90 Minuten später war ein deutlich filigranerer NLC Schleier über Kasachstan zu sehen.

Auch wenn sich die diesjährige Zeit der Leuchtenden Nachtwolken langsam ihrem Ende neigt, so lohnt sich Ende Juli/ Anfang August der Blick in den klaren Nachthimmel.

Flugbahn der ISS über China am 18.07.2023, Quelle: Columbus Eye

Copyright Titelbild und Fotos: NASA/ KEPLER ISS

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