Kältestes Frühjahr seit 8 Jahren

Zum ersten Mal seit 2013 gab es wieder ein kühles Frühjahr in Deutschland. Tiefdruckgebiete lenkten im April polare Kaltluft aus Norden nach Mitteleuropa, gefolgt von kühler Atlantikluft in weiten Strecken des Monats Mai. Kurze frühsommerliche Abschnitte beschränkten sich auf wenige Tage Ende März, um den 09. Mai und Ende Mai. Insgesamt war das Frühjahr trockener als im Mittel, während die Sonne nur im Südwesten etwas schien.




 Das Frühjahr 2021 endete mit einem alles andere als frühlingshaften Mai. Daran konnten auch die letzten, deutlich wärmeren Tage nichts ändern. Mit Abweichungen von meist 1,5 bis 3,5 Grad nach unten war es deutschlandweit der kälteste Mai seit 11 Jahren und der drittkälteste der vergangenen 30 Jahre. Die meiste Zeit beherrschte ein Tiefdruckkomplex über Nordeuropa das Wetter in Deutschland mit feuchtkühler Atlantikluft. Einzelne Orte meldeten in der ersten Maiwoche bis zu sechs Frosttage und am Morgen des 3. meldete Meßstetten auf der Schwäbischen Alb einen Tiefstwert von -4,5 Grad. Mit einem kurzen Warmluftvorstoß wurde am 09. Mai in Waghäusel-Kirrlach, südwestlich von Heidelberg, mit 31,3 Grad der erste heiße Tag des Jahres in Deutschland registriert. In weiten Teilen des Landes war der Mai deutlich nasser als im Mittel, im Norden und im Südosten fiel gebietsweise mehr als das Doppelte des langjährigen Durchschnitts. Die höchste Tagesmenge wurde am 06. In Sankt Blasien-Menzenschwand (Baden-Württemberg) mit 76,7 Litern pro Quadratmeter gemessen. Der Mai war verbreitet sehr sonnenscheinarm, in Schleswig-Holstein wurde zum Teil nur die Hälfte des Mittelwertes erreicht.

Temperaturen im Frühjahr 2021, Abweichungen zum Mittel 1991-2020, Quelle: Bernd Hussing, http://www.bernd-hussing.de/klima.htm

Im Vergleich zum Mittel der Jahre 1991 bis 2020 war das Frühjahr 2021 nach Messwerten des Deutschen Wetterdienstes meist 1 bis 2 Grad kälter. Die höchste Temperatur des Frühjahrs wurde am 09. Mai In Waghäusel-Kirrlach, südwestlich von Heidelberg, mit 31,3 Grad gemessen. Strenger Frost würde am 06. April in Meßstetten auf der Schwäbischen Alb mit -13,6 Grad registriert.

 

Frühjahrstemperaturen seit 1881, Quelle: Bernd Hussing, http://www.bernd-hussing.de/klima.htm

Das Deutschlandmittel lag im Frühjahr 2021 bei 7,2 Grad und damit im unteren Mittelfeld der bis 1881 zurückreichenden Temperaturreihe. In den vergangenen 30 Jahren waren nur die beiden Frühjahre 1996 und 2013 kälter.

Niederschläge im Frühjahr 2021, Abweichungen zum Mittel 1991-2020, Quelle: Bernd Hussing, http://www.bernd-hussing.de/klima.htm

Im Flächenmittel kamen in Deutschland in diesem Frühjahr etwa die durchschnittlichen Regenmengen zusammen. Waren die Monate März und April noch verbreitet trocken, so gleich der Mai das Niederschlagsdefizit meist wieder aus.

Sonnenschein im Frühjahr 2021, Abweichungen zum Mittel 1991-2020, Quelle: Bernd Hussing, http://www.bernd-hussing.de/klima.htm

Vor allem in Rheinland-Pfalz, im Saarland, in Südhessen und Teilen Baden-Württembergs schien die Sonne etwas länger als im langjährigen Mittel. Nach Norden hin schien die Sonne dagegen deutlich seltener.

Titelfoto: Achim Otto

Ausführliche Informationen zu Unwettern aller Art und anderen Naturgewalten gibt es auf meiner umfangreichen Internetseite:




Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert