Meist warmer und trockener Herbst

Der Herbst 2021 war insgesamt eher ein goldener mit viel Sonnenschein, wenig Regen und relativ hohen Temperaturen, wobei es große regionale Unterschiede gab und sich im ganzen Land auch einige graue und nasse Phasen einstellten. Am 21. Oktober richtete der Herbststurm HENDRIK II vor allem in der Mitte und im Süden Deutschlands verbreitet Schäden an. Erst Ende November machte sich im Bergland der nahende Winter bemerkbar.




Der zurückliegende November fiel in Deutschland sehr unterschiedlich aus, Während der Monat im Norden und Nordosten meist 1 bis 2 Grad wärmer war als im Mittel der Jahre 1991 bis 2020, fiel er im Südwesten bis zu 1,5 Grad kälter aus. Die meiste Zeit überwog Hochdruckeinfluss. Damit fiel in den meisten Regionen sehr wenig Regen, Flüsse und Stauseen leerten sich deutlich. Von einem Rekordniedrigwasser blieben die Gewässer aber noch weit entfernt. Nasser war der November lediglich im Osten, unter anderem in Potsdam und Rostock kam über 50 Prozent mehr Regen zusammen als im Mittel. Den meisten Regen brachte am 04. November ein Tief, dass vom Mittelmeer nach Polen zog und auf der Insel Usedom innerhalb von 24 Stunden 64,5 Liter pro Quadratmeter brachte. Unter dem Hochdruckeinfluss hielt sich tagelang hochnebelartige Bewölkung und der ohnehin schon als grauer Monat bekannte November fiel noch trüber aus als im Durchschnitt. Nur im Südwesten schien die Sonne gebietsweise länger.

Die höchste Temperatur des Monats meldete am 11. Garmisch-Partenkirchen mit 17,2 Grad, allerdings mit starker Föhnunterstützung. Die tiefste Temperatur wurde am 25. November in Zwiesel im Bayerischen Wald mit -7,7 Grad gemessen. Zum Monatsende erfasste ein erster Kälteeinbruch vor allem die Mittelgebirge, wo in höheren Lagen verbreitet Schnee fiel. Am Morgen des 27.11. wurde in Bad Berleburg im Rothaargebirge eine Schneehöhe von 15 Zentimetern gemessen, am 29.11. waren es in Freudenstadt-Kniebis im Nordschwarzwald 27 Zentimeter.

Temperaturen im Herbst 2021, Abweichungen zum Mittel 1991-2020, Quelle: Bernd Hussing, http://www.bernd-hussing.de/klima.htm

Im Vergleich zum Mittel der Jahre 1991 bis 2020 war der Herbst 2021 nach Messwerten des Deutschen Wetterdienstes im Norden meist 0,5 bis 1,5 Grad wärmer und im Vergleich zur Periode 1961 bis 1990 sogar noch etwas milder. In der Mitte und im Süden lag der Herbst meist im Bereich der Mittelwerte oder nur knapp darunter. Die höchste Temperatur wurde am 09. September mit 30,0 Grad in Huy-Pabstorf, westlich von Magdeburg, gemessen. Der tiefste Wert wurde am Morgen des 25. November in Zwiesel im Bayerischen Wald mit -7,7 Grad gemessen.

Temperaturen im Herbst seit 1881, Quelle: Bernd Hussing, http://www.bernd-hussing.de/klima.htm

Das Deutschlandmittel lag im Herbst 2021 bei 9,9 Grad und damit im oberen Mittelfeld der bis 1881 zurückreichenden Temperaturreihe. Im Vergleich zur Periode 1961 bis 1990 war der Herbst 2021 im Deutschlandmittel 1,0 Grad wärmer.

Niederschläge im Herbst 2021, Abweichungen zum Mittel 1991-2020, Quelle: Bernd Hussing, http://www.bernd-hussing.de/klima.htm

Wie bereits im Vorjahr blieb auch der Herbst 2021 in weiten Landesteilen deutlich trockener als im langjährigen Mittel. Nur im Nordosten fiel er zum Teil deutlich nasser aus. Größere Regenmengen fielen am 26. September von Bayern bis nach Sachsen-Anhalt und am 04. November im Osten und Nordosten Deutschlands. Den ersten markanten Wintereinbruch mit stärkeren Schneefällen gab es im Bergland Ende November.

Sonnenschein im Herbst 2021, Abweichungen zum Mittel 1991-2020, Quelle: Bernd Hussing, http://www.bernd-hussing.de/klima.htm

Insgesamt war der Herbst 2021 in Deutschland sonniger als im Mittel der Jahre 1991 bis 2020, es gab aber ein großes Gefälle zwischen dem eher grauen Norden und dem verbreitet sonnigerem Süden Deutschlands.

Titelbild: Markus Baatz

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