Milder und meist grauer Januar
Im zurückliegenden Januar bestimmte oft hoher Luftdruck über Westeuropa das Wetter in Deutschland. An seinem Rande wehte immer wieder milde Luft ins Land, die zugleich feucht war und verbreitet hielt sich eine zähe Wolkendecke. Sonniger war es im äußersten Süden und hier besonders im Bergland. Zum Monatsende stellte sich in der Nordosthälfte Deutschlands eine markante Sturmlage ein, ausgelöst durch das Tief NADIA, das über Skandinavien zum Baltikum zog.
Im Vergleich zum Mittel der Jahre 1991 bis 2020 war der Januar 2022 nach Messwerten des Deutschen Wetterdienstes im Südwesten meist nur geringfügig und in der Nordosthälfte verbreitet 2 bis 3 Grad wärmer. Im Vergleich zur Periode 1961 bis 1990 waren die Abweichungen noch etwas größer. Die höchste Temperatur wurde am 4. mit 18,2 Grad in Rheinfelden (Baden-Württemberg) gemessen. Der tiefste Wert wurde am Morgen des 12. Januar in Oberstdorf (Bayern) mit -17,3 Grad registriert.
Das Deutschlandmittel lag im Januar 2022 bei 2,7 Grad und damit unter den Top 20 der bis 1881 zurückreichenden Temperaturreihe. Im Vergleich zur Periode 1961 bis 1990 war der Oktober 2021 im Deutschlandmittel 3,1 Grad wärmer.
In einem breiten Streifen in der Mitte und in Teilen Süddeutschlands war der Januar nasser als im langjährigen Mittel. Am 04. Januar wurden in Baiersbronn-Schönegründ im Nordschwarzwald 57,2 Liter pro Quadratmeter gemessen, die landesweit höchste Tagessumme. In Norddeutschland und im äußersten Süden war es zum Teil wieder sehr trocken. In Schwering kam gerade einmal ein Drittel der durchschnittlichen Menge zusammen.
Länger als im Mittel schien die Sonne nur im äußersten Norden und im Südwesten Deutschlands. Ansonsten war der Januar eher trüb und in Bad Lippspringe kam gerade mal ein Viertel der durchschnittlichen Sonnenscheinstunden zusammen.
Titelbild: Achim Otto
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