Orkanböen und Ostseesturmflut

Am Freitag droht im Norden Deutschlands eine schwere Sturmlage. Das ist normalerweise nicht allzu ungewöhnlich, in diesem Fall dann doch. Denn zwischen einem Hoch über Skandinavien und einem Tief über dem Ostatlantik stellt sich über Nord- und Ostsee ein Oststurm ein mit der Gefahr von teils orkanartigen Böen, am Freitagabend auch von Orkanböen um 120 km/h an der freien Ostseeküste. Dadurch ist mit Hochwasser zwischen Flensburg und Schwerin zu rechnen, es stellt sich sogar eine schwere Sturmflut ein, wobei man genauer von Sturmhochwasser sprechen müsste.



Vor allem in der Flensburger Förde, in der Eckernförder Bucht, in der gesamten Kieler und Lübecker Bucht werden durchweg Wasserstände von mehr als 1,50 Meter über normal erwartet, örtlich sind auch rund 2 Meter möglich. Dabei werden in vielen Orten Straßen in Wassernähe überflutet, so der Straßenzug Norderhof-Enden-Schiffbrücke in Flensburg, das Hindenburgufer in Kiel und das Traveufer in Lübeck.

Bereits in der Nacht zum Samstag lässt der Wind deutlich nach und im Laufe des Samstags sinken auch die Wasserstände deutlich. Zeitlich dürften an der Nordseeküste zahlreiche Fährverbindungen wegen extremen Niedrigwasser ausfallen. Betroffen ist auch die Elbfähre Glückstadt – Wischhafen.

Auch an der Ostsee gibt es Sturmfluten, und das häufiger als man denken mag. Wegen des nur geringen Tidenhubs spricht man meist von Sturmhochwasser und nicht von Sturmfluten. Die schlimmste Katastrophe gab es am 13. November 1872, als das Wasser an den Küsten Schleswig-Holsteins und Mecklenburg-Vorpommerns etwa 3 bis 3,5 Meter höher auflief als normal. Auch Teile Dänemarks waren schwer betroffen.

Ausführliche Informationen zu Unwettern aller Art und anderen Naturgewalten gibt es auf meiner umfangreichen Internetseite:




Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert