Schadenbilanz nach dem ersten Halbjahr

Nach einer Zwischenbilanz der Münchner Rückversicherung Munich Re lagen die weltweiten Schäden durch Naturkatastrophen im ersten Halbjahr 2019 unter dem langjährigen Mittelwert, allerdings zufallsbedingt. Die größte Katastrophe ereignet sich in Mosambik, wo Mitte März der Zyklon IDAI vor allem schwere Überschwemmungen auslöste. Dadurch kamen mehr als 1000 Menschen ums Leben, auch die Nachbarstaaten Malawi, Simbabwe und Südafrika waren betroffen. Große Schlagzeilen machten außerdem Tornados in den USA, Hitze und schwere Gewitter in Europa sowie Überschwemmungen in Australien.




Munich Re verzeichnete in den ersten sechs Monaten in diesem Jahr weltweit 370 Schadenereignisse mit einer Schadensumme von 42 Milliarden US-Dollar (Mittel der vergangenen 30 Jahre: 69 Mrd. US-Dollar). Dabei fehlen aber noch Überschwemmungen in China, die im Juni begannen.  Versichert waren davon etwa 15 Mrd. US-Dollar (Mittel: 18 Mrd. US-Dollar). Die Zahl der Toten belief sich auf etwa 4200, was wie schon in den vergangenen Jahren deutlich unter dem langjährigen Mittel von 27.000 liegt. Der größte Versicherungsschaden ereignete sich mit etwa 2,5 Mrd. US-Dollar im Mai in den USA, der Gesamtschaden lag hier durch Gewitter und Tornados bei etwa 3,3 Mrd. US-Dollar. Allerdings gilt bei all diesen Zahlen: Es handelt sich um Zufallswerte, allein ein großes Ereignis wie ein katastrophales Erdbeben kann die Bilanz reichlich durcheinanderwürfeln.

Schwer getroffen waren wieder einmal einige der ärmsten Länder der Erde, darunter der Iran mit Hochwasser (Schäden: 2,5 Mrd. US-Dollar) sowie Indien und Bangladesch durch den Zyklon FANI (2,2 Mrd. US-Dollar). In Mosambik traf der Zyklon IDAI im März auf die Region um die Küstenstadt Beira (etwa 500.000 Einwohner). Unter Abschwächung zog der Zyklon weit ins Land hinein und setzte mit starken Regenfällen ganze Landstriche unter Wasser.

Zahl der Tornados bisher (rote Linie) im Vergleich zum Mittel (schwarz), Quelle: SPC/NOAA

Herausragend waren auch die Tornadolagen in den USA in der zweiten Maihälfte. Lag die vorläufige Zahl der Tornados in 2019 bis Mitte Mai noch im durchschnittlichen Bereich, stieg sie ab Mitte Mai sprunghaft an und liegt seitdem deutlich über dem Mittelwert.

In Deutschland war der Juni der bisher wärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen mit Monatsrekorden an zahlreichen Wetterstationen. Die Trockenheit führte zu hoher Waldbrandgefahr und sinkenden Pegelständen an den Flüssen. Im Raum München ereignete sich vor allem am Starnberger See am 10. Juni ein schweres Hagelunwetter mit mehr als 100.000 Schadensmeldungen an Fahrzeugen und Gebäuden.

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