Spätsommerlicher September
Der September 2021 zeigte sich zumindest zeitweise spätsommerlich, er war insgesamt wärmer als im langjährigen Mittel, verbreitet deutlich trockener und in der Südwesthälfte sonniger. Die meiste Zeit bestimmten Hochdruckgebiete das Wetter in weiten Landesteilen. Am 23. und 29./30. September traten vor allem an den Küsten, zum Teil auch im Landesinnern die ersten beiden Herbststürme auf. Der Monat endete spektakulär mit mehreren Tornados, von denen einer mitten durch Kiel zog und hier mehrere Menschen zum Teil schwer verletzte.
Im Vergleich zum Mittel der Jahre 1991 bis 2020 war der September2021 nach Messwerten des Deutschen Wetterdienstes meist 1 bis 2 Grad wärmer und im Vergleich zur Periode 1961 bis 1990 sogar noch etwas wärmer. Die höchste Temperatur wurde am 9. mit 30,0 Grad in Huy-Pabstorf (Sachsen-Anhalt) im Lee des Harzes gemessen. Der tiefste Wert wurde am Morgen des 23.September in Merklingen (Baden-Württemberg) und in Oberstdorf mit jeweils 0,9 Grad registriert. In einigen Mittelgebirgen gab es erste Bodenfröste.
Das Deutschlandmittel lag im September 2021 bei 15,4 Grad und damit im oberen Drittel der bis 1881 zurückreichenden Temperaturreihe. Im Vergleich zur Periode 1961 bis 1990 war der September 2021 im Deutschlandmittel knapp 2 Grad wärmer.
Seit 2006 wurde kein so trockener September wie in diesem Jahr registriert. Lediglich im Südwesten kam örtlich mehr Regen als im Mittel zusammen, sonst fiel zum Teil nicht einmal die Hälfte des durchschnittlichen Regens. Die stärksten Unwetter mit den größten Niederschlagssummen entluden sich am 26. im Südosten Deutschlands. Aus Kreuth-Glashütte im Alpenvorland wurden am 26.September 74,9 Liter pro Quadratmeter gemessen.
Spektakulär endete der September an den Küsten von Nord- und Ostsee mit den ersten beiden kleineren Herbststürmen und mehreren Tornados. An der Kiellinie, der Promenade in der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt, wurden einige Menschen verletzt, als sie von umher fliegenden Gegenständen getroffen oder ins Wasser gefegt wurden.
Die Sonne schien in der Südwesthälfte bis etwa ein Drittel länger als im Mittel, während der Himmel nach Nordosten hin oft grau blieb. In Schwerin wurden nur 61 Prozent des Durchschnitts registriert.
Titelbild: Achim Otto
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