Vulkanausbruch auf La Palma

Der Ausbruch kam alles andere als überraschend: Nach mehr als 25.000 Erdbeben ist am Sonntagnachmittag gegen 15:20 Uhr MESZ ein Teil der Vulkankette der Cumbre Vieja im Süden der Kanareninsel La Palma ausgebrochen. An mindestens 7 Stellen schleuderte der Vulkan Asche und Lavabrocken in den Himmel, auch einzelne Lavaströme wurden beobachtet, von denen mindestens einer eine kleine Wohnsiedlung erreichte. Mehr als 5.000 Menschen unter anderem in der Stadt Los Llanos an der Westküste der Insel werden in Sicherheit gebracht. Die Insel La Palma war schon seit Jahren in den Schlagzeilen, weil einige Wissenschaftler befürchten, dass ein Teil des Vulkanhangs ins Meer stürzt und so einen gewaltigen Tsunami auf dem gesamten Nordatlantik auslösen könnte.

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Medien auf den Kanarischen Inseln zeigten Live-Bilder des Ausbruchs und auch in den Social Media kursierten zahlreiche Bilder und Videos von Aschewolken und Lavafontänen.

 

Weitere Video zeigen den ersten Vulkanausbruch auf der Insel La Palma seit 50 Jahren:

An mindestens zwei Stellen fraßen sich Lavaströme durch die Landschaft und auch durch Wälder, die zum Teil in Brand gerieten. Auch erste Häuser wurden von einem Lavastrom erfasst:

Dem Ausbruch gingen in der zurückliegenden Woche mehr als 25.000 Erdbeben voraus, die allerdings größtenteils nur mit Messgeräten erfasst werden konnten. Die Erdbebenaktivität wurde auf Magmabewegungen im Bereich des Vulkans zurückgeführt und die Wahrscheinlichkeit für einen Ausbruch stieg an. Das stärkste Beben erreichte am Sonntag die Stärke 3,8.

Die gesamte Inselgruppe der Kanaren ist vulkanischen Ursprungs. Allein von der Insel La Palma sind aus den vergangenen Jahrhunderten mehrere Ausbrüche bekannt, sie ist die aktivste Insel der Kanaren. Insgesamt weist die Vulkankette der Cumbre Vieja etwa 120 Krater auf, von denen bis zum aktuellen Ausbruch 7 in den vergangenen 500 Jahren ausbrachen. Von Juni bis September 1949 gab es zahlreiche Ausbrüche mit Lavaströmen in verschiedenen Richtungen. Am Südende ereignete sich im Jahre 1971 der bisher letzte Ausbruch vor der aktuellen Eruption.

Bei dem Ausbruch im Jahre 1949 entstand an der Westflanke der Cumbre Vieja ein mehr als zwei Kilometer langer Riss und der Westteil des Vulkans rutschte mehrere Meter ab. Auch wenn neueste Berechnungen dies unwahrscheinlich erscheinen lassen, so befürchten einige Wissenschaftler bei einem stärkeren Ausbruch des Vulkans ein Abrutschen von Milliarden Tonnen Gestein ins Meer. Dadurch könnte ein Mega-Tsunami ausgelöst werden, der rund um den Atlantik eine unvorstellbare Katastrophe zur Folge hätte.

Titelbild: Pico Viejo, Hans Braxmeier

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