2021: Der große Naturgewalten-Rückblick

Weltweit haben Naturkatastrophen 2021 nach Angaben der Münchner Rückversicherung Munich Re erheblich höhere Schäden als in den beiden Vorjahren verursacht, besonders Hurrikane, Kältewellen und Tornados in den USA haben zu einer Gesamtschadensumme von etwa 280 Milliarden US-Dollar (Vorjahr: 210 Mrd.) beigetragen. Davon waren allerdings lediglich etwa 120 Milliarden versichert. Damit lag die Schadensumme deutlich höher als in den Vorjahren und damit etwa im Bereich der heftigen Jahr 2011 und 2005 (u.a. Hurrikan Katrina in den USA). Im bisherigen Rekordjahr 2017 waren es 146 Milliarden US-Dollar (inflationsbereinigt). Die teuerste Naturkatastrophe in 2021 war der Hurrikan IDA mit einer Schadensumme von 65 Milliarden US-Dollar, davon 36 Mrd. versichert. In Europa beliefen sich die Schäden nach der sommerlichen Flutkatastrophe auf etwa 54 Mrd. US-Dollar (46 Mrd. Euro) – damit handelte es sich um die bislang teuerste Naturkatastrophe in Deutschland. Fast 10.000 Menschen kamen 2021 bei Naturkatastrophen ums Leben und damit etwa mehr als in 2020 (8.200).




Übersicht der weltweiten Schadenereignisse 2021, Quelle: Munich Re

Der Anteil der Schäden in den USA an den Gesamtschäden war in 2021 sehr hoch, er lag bei 145 Milliarden US-Dollar, davon etwa 85 Mrd. versichert. Dazu trug besonders der Hurrikan IDA bei, der am 29. August und damit genau am Jahrestag des verheerenden Hurrikans KATRINA mit mittleren Windgeschwindigkeiten bis etwa 240 km/h (zweithöchste Kategorie 4 der fünfteiligen Hurrikanskala) auf den Süden der USA traf. Die Stadt New Orleans – 2005 durch KATRINA verwüstet – blieb zumindest von einer erneuten Überflutung verschont. Tausende Gebäude wurden aber beschädigt und im Nordosten der USA löste IDA schwere Überschwemmungen im Großraum New York und in New Jersey aus. Mindestens 114 Menschen starben durch den Hurrikan.

Bereits im Februar hatte eine ungewöhnliche Kältewelle große Teile der USA im Griff und selbst in Houston im Süden von Texas wurden -8 Grad gemessen. Zeitweise waren Millionen Menschen ohne Strom. Die Schäden durch die Kältewelle beliefen sich auf etwa 30 Milliarden US-Dollar. Durch die Flutkatastrophe im Juli in Europa entstanden Schäden von etwa 46 Milliarden Euro, davon allein in Deutschland 33 Milliarden Euro. Davon war nur etwa ein Viertel versichert, da enorme Schäden unter anderem an der unversicherten Infrastruktur entstanden und vielfach keine Elementarschadenversicherung vorhanden war. Allein in Deutschland kamen mehr als 180 Menschen ums Leben.

Eine für die Jahreszeit eher selten Gewitter- und Tornadoserie suchte im Dezember die Mitte und den Südosten der USA heim. Ein besonders schlimmer und für die Jahreszeit ungewöhnlicher Tornadoausbruch erfolgte am 10./11. Dezember. Betroffen waren unter anderem die Bundesstaaten Tennessee und Kentucky, wo in Mayfield extreme Schäden entstanden. Eine Kerzenfabrik und Teile eines Amazon-Lagers stürzten ein und begruben viele Menschen unter sich. Zwei sehr starke Tornados legten dabei eine Strecke von 130 und 266 Kilometer zurück. Mindestens 90 Menschen kamen durch die Tornados ums Leben. Die Schadensumme war für die Jahreszeit außergewöhnlich hoch mit etwa 5,2 Milliarden US-Dollar, davon etwa 4 Mrd. versichert.

Die teuerste Naturkatastrophe in Asien war ein schweres Hochwasser in der chinesischen Provinz Henan, wo nach heftigen Regenfällen zahlreiche Flüsse über die Ufer traten. Die Schäden beliefen sich auf etwa 16,5 Milliarden US-Dollar, wovon nur ein sehr geringer Teil versichert war. Durch ein Erdbeben vor der japanischen Küste am 13. Februar entstanden Schäden in Höhe von 7,7 Milliarden US-Dollar. Der teuerste Vulkanausbruch war der Ausbruch der auf La Palma mit etwa 850 Millionen Euro, wovon kaum etwas versichert sein dürfte.

Hier geht es zum ausführlichen Naturgewalten-Jahresrückblick für das Jahr 2021. Bereits im 17. Jahr gibt es diese umfangreiche Übersicht.

Ausführliche Informationen zu Unwettern aller Art und anderen Naturgewalten gibt es auf meiner umfangreichen Internetseite:




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