Extreme Dürre in Mexiko

Eine der schlimmsten Dürren in der Geschichte des Landes sucht derzeit weite Teile Mexikos heim. Mitte April 2021 waren fast 85 Prozent des fast zwei Millionen Quadratkilometer großen Landes betroffen und die Dürre setzt sich fort. Größe Wasserreservoire weisen außergewöhnlich niedrige Wasserstände auf. In der Hauptstadt Mexiko City spricht der Bürgermeister von der schlimmsten Trockenheit seit 30 Jahren.



Villa Victoria Reservoir am 27.03.2020, Quelle: NASA

 

Villa Victoria Reservoir am 30.03.2021, Quelle: NASA

Die beiden Aufnahmen des Satelliten Landest 8 zeigen das Villa Victoria Reservoir, eines der größten Wasserspeicher von Mexiko City. Das erste Bild entstand am 27.03.2020 mit einem durchschnittlichen Wasserstand, das zweite am 30.03.2021. Danach war es dort meist bewölkt, das Volumen des Sees nahm aber weiter ab. Der Füllstand beträgt inzwischen weniger als ein Drittel.

In mindestens 60 anderen Reservoirs vor allem im nördlichen und zentralen Mexiko liegt der Füllstand bei weniger als 25 Prozent vom Vollstau. Infolgedessen haben einige Behörden in diesem Frühjahr die Wasserlieferungen gekürzt.



Die Karte mit dem Evaporative Stress Index (ESI) zeigt, wo die Vegetation bereits gestresst ist. Dafür werden Temperaturmessungen von US-Satelliten verknüpft mit dem sogenannten Blattflächenindex. Daraus wird die Verdunstung vom Boden und von den Blättern abgeleitet, gemittelt über 12 Wochen bis zum 30. April, im Vergleich zu mittleren Bedingungen.

In der Trockenzeit fiel zwischen dem 01.10.2020 und dem 18.04.2021 etwa 20 Prozent weniger Regen als im Mittel. Gleichzeitig wurden in einigen Regionen immer wieder Höchstwerte über 35 Grad gemessen. Auch in den sonst massieren Monaten während der Regenzeit fiel im vergangenen Jahr zum Teil deutlich weniger Niederschlag als im langjährigen Mittel. Auslöser dafür war unter anderem das Kaltwasserphänomen La Niña Im Ostpazifik, das Wolken- und Niederschlagsbildung in Zentralamerika oft unterdrückt hat. Mit der aktuellen Abschwächung von La Niña könnte sich das Pazifikwasser wieder erwärmen und die Niederschlagstätigkeit wieder aufleben lassen zumal nun die Regenzeit in Mexiko einsetzen sollte.

Zuletzt trat vor 10 Jahren in Mexiko eine extreme Dürre auf, die 95 Prozent des Landes Betrag. Die schlimmste Dürre in der mexikanischen Geschichte traf das Land 1996 mit schweren Ernteverlusten.

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