ISS-Fotos: Der Lake-Effekt

Am vergangenen Donnerstag (13.02.2020) wurden weitere Aufnahmen von der ISS aus gemacht. Diesmal zeigen sie zwei der Großen Seen von Nordamerika, die von verschneiten Wäldern und Ebenen umgeben sind. Besonders auffällig sind lange Wolkenbänder, die sich über dem Lake Superior bilden und erst weit vom See entfernt wieder auflösen. In einem Projekt mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Kooperation mit der NASA und den Universitäten Bonn und Bochum werden hier von Zeit zu Zeit interessante ISS-Videos und Fotos vorgestellt.




Auch auf dem Lake Michigan bilden sich diese Wolkenbänder, sie werden jedoch in der rechten Bildhälfte von höheren Wolken verdeckt. Diese Wolkenbänder entstehen aufgrund des sogenannten Lake Effekts, der entsteht, wenn kalte Winde über vergleichsweise warmes Wasser wehen. Die Luft über dem See erwärmt sich und nimmt große Mengen an Wasserdampf auf. Die nun wärmere Luft steigt in der weiterhin kalten Umgebungsluft darüber rasch auf und bildet Quellwolken, die sich in Bändern organisieren und kräftige Schneeschauer bringen. So können sich binnen kurzer Zeit an Orten entlang der Wolkenbänder enorme Schneemengen ansammeln, während in der Umgebung kaum oder gar kein Schnee fällt.

Auch in Deutschland kann ein solcher Lake Effect auftreten, wenn kalte Luft aus Osten oder Nordosten über die noch relativ warme Ostsee strömt. Bei diesen Wetterbedingungen kommt es typischerweise in Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein zu starken Schneefällen.

Flugbahn der ISS über den USA am 13.02.2020, Quelle: Columbus Eye

Copyright Titelbild und Fotos: NASA/ KEPLER ISS

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