Warmer und nasser Winter
Auch wenn der Winter 2019/20 auf dem Kalender erst am 20. März endet, so ist es Zeit, auf die drei zurückliegenden Wintermonate zurückzublicken. Der Februar legte gegenüber den Vormonaten noch etwas zu und es liegt der zweitmildeste Winter seit Beginn der Wetteraufzeichnungen hinter uns. Dazu war er verbreitet sehr nass, aber in vielen Regionen auch sonniger als im Mittel.
Im Vergleich zum Mittel der Jahre 1961 bis 1990 war der Winter 2019/20 nach Messwerten des Deutschen Wetterdienstes meist 3 bis 5 Grad wärmer als im Mittel. Betrachtet man die wärmere Periode von 1981 bis 2010, lagen die Abweichungen mit 2,5 bis 4 Grad etwas niedriger. Die höchste Temperatur wurde am 16. Februar in Baden-Württemberg mit 21,5 Grad in Müllheim gemessen, der tiefste Wert am 20. Januar und am 06. Februar in Oberstdorf mit jeweils -14,7 Grad.
Das Deutschlandmittel lag im Januar 2020 bei 4,2 Grad und wurde seit Beginn der regelmäßigen Aufzeichnungen nur im Winter 2006/07 (damals Mittel: 4,4 Grad) übertroffen. Auch der letzte Wintermonat war extrem mild, er war der zweitwärmste Februar seit mindestens 1881.
Stellenweise fiel im zurückliegenden Winter fast das Doppelte des durchschnittlichen Winterniederschlags, der dieses Mal fast durchweg als Schnee herunterkam. Die Böden wurden nach zwei sehr trockenen Jahren nach und nach mehr durchfeuchtet. Nur nach Südosten hin war es gebietsweise trockener als im Mittel. Schnee war allgemein Mangelware, in tiefen Lagen wurde gebietsweise überhaupt keine Schneedecke gemeldet und selbst in Oberstdorf im Allgäu lag an 54 Tagen kein Schnee.
Die Sonne schien in vielen Regionen deutlich länger als im Mittel, nur im Nordwesten und Westen hielt sich verbreitet deutlich zurück.
Titelfoto: Achim Otto
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